Heute, am 3. Oktober 2011, dem „Tag der deutschen Einheit“ geht die neue Initiative „Sport ohne Turnväter“ an die Öffentlichkeit mit dem Ziel den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin Prenzlauer Berg von seinem antisemitischen, rassistischen, chauvinistischen und frauenfeindlichen Namensgeber zu befreien.
Friedrich Ludwig Jahn gilt allgemein als Begründer der deutschen Turn- und Sportbewegung. Die von ihm mit herausgegebene Schrift ‘Die Deutsche Turnkunst’ aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellt noch immer eine wichtige Grundlage für den heutigen Sportbetrieb dar. Von einer breiten Öffentlichkeit wird Friedrich Ludwig Jahn bis heute weitgehend unreflektiert verehrt. So sind überall in Deutschland – in Ost wie West gleichermaßen – Sportplätze, Schulen und Straßen nach dem so genannten Turnvater benannt.
Wir – der Rote Stern Nordost Berlin – sind ein Sportverein, der sich explizit gegen jede Form von Diskriminierung in Sport und Gesellschaft einsetzt. Wir wollen mit dieser Kampagne einen breiten Diskurs der Nutzer, Anwohner und Entscheidungsträger aus Sport und Politik anstoßen. Unser langfristiges Ziel ist die Umbenennung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks. Der Name des Rassisten und Antisemiten Friedrich Ludwig Jahn muss aus dem Sportplatz im Gleimviertel verschwinden!“, so Julius Martin, Pressesprecher des Roten Stern Nordost Berlins.
WEITERGEHENDE INFORMATIONEN:
Sport ohne Turnväter – die Seite der Initiative bei Facebook
http://www.facebook.com/pages/Sport-ohne-Turnv%C3%A4ter/275832015770829
Den vollständigen Aufruf finden Sie unter:
http://www.facebook.com/note.php?note_id=275848879102476
Mit freundlichen Grüßen
Julius Martin, Pressesprecher des Roten Stern Nordost Berlin

Transsportwesen

von Martin Krauss

Das nicht gerade würdige Hin- und Her, ob Caster Semenya, die amtierende Weltmeisterin im 800-Meter-Lauf, starten darf und was der ihr vom Weltleichtathletikverband aufgezwungene Geschlechtstest ergeben wird, legt ja die Frage nahe, wie es denn bislang so war mit Trans- und Intersexuellen im Leistungssport. Neu ist das Phänomen nämlich nicht.

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Ein Feature zum Thema “Der Film “Berlin 36″ und die Debatte um die historische Wahrheit” beschäftigt sich mit der wahren Geschichte der deutschen Hochspringerin Gretel Bergmann, die als Jüdin bei den Olympischen Spielern von den Nazis unerwünscht war. Und mit der von Dora Ratjen, die in Wirklichkeit ein Mann war Artikel lesen

„Laufen isch Leben“ tönte Olympia-Sieger Dieter Baumann einst auf einer Pressekonferenz. Laufen ist vor allem auch Ausdruck von Freiheit. Wenn dieses Jahr am 20. September an die 40.000 Läufer beim 36. Real,- Berlin-Marathon an den Start gehen, werden mehrere hundert unter ihnen an den entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit erinnern und zusammen mit zahlreichen Zuschauern für dessen Freilassung demonstrieren. Artikel lesen

Die taz und ihr WM-Boykott

von Martin Krauss

Die Sportredaktion der taz hat sich entschlossen, wegen datenschutzrechtlich, sagen wir: bedenklichen Abfragereien eine Akkreditierung für die Leichtathletik-WM nicht weiter zu verfolgen. Am heutigen Donnerstag (20. August) zur etwas ungewöhnlichen Zeit (14 Uhr) findet im taz-café in Berlin-Kreuzberg eine Diskussion zu dem Thema statt, die auch per Livestream übertragen wird. In der aktuellen Jungle World habe ich den taz-Sportredakteur Markus Völker zu diesem Thema befragt: “Unsere Daten werden vom LKA überprüft”.

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Elena Issinbaeva, die große Favoritin beim Stabhochsprung, brachte bei der Leichtathletik-WM in Berlin keinen einzigen gültigen Versuch zustande. Das ist schrecklich, zweifellos. Noch schrecklicher ist es allerdings, wenn man in seiner Disziplin nicht einmal einen Fehlversuch zuwege bringt.

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Marathon – Laufen im Schweiße des Angesichts

von Lukas Wieselberg und Michael Wassermair

490 Jahre vor unserer Zeitrechnung: Pheidippides läuft von Marathon nach Athen, verkündet den Sieg der Perser mit einem gequälten „Sei gegrüßt! Wir haben gesiegt!“ und fällt dann tot um. Warum der arme Mann kein Pferd genommen hat, ist bis heute ein Rätsel. Das Vorbild für den modernen Marathonlauf war aber geboren. Marathon als Metapher versinnbildlicht das Wesen des Sports und ist sein mythischer König. Er kann als alles das verstanden werden, was die herrschende ökonomische Vernunft übersteigt und sich doch gänzlich in dieser wiederfindet. Artikel lesen

Ronaldo bekommt Sprint-Nachhilfe: Manchester United-Fan Usain Bolt, Weltrekord-Sprinter und Olympiasieger, wird im Mai eine Trainingsrunde mit dem Starkicker einlegen
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Der Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) Lamine Diack beklagt die Doping-Debatte in Deutschland. „Wir müssen weniger über Doping reden, mehr über die schönen Seiten der Leichtathletik”, sagte der Senegalese in einem Gespräch mit ZEIT ONLINE und dem Tagesspiegel.
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Promille-Hoppser

von Elke Wittich

Betrunken Spiele pfeifen, kicken, radfahren kann jeder – das Genre “Besoffen Sporttreiben” ist seit der Gala in Lausanne um eine wirklich interessante Variante reicher: Promille-Hochsprung.
Formvollendet dargeboten vom russischen Rekordhalter Ivan Ukhov.

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Die Speerwurf-Goldmedaille für den norwegischen Speerwerfer Andreas Thorkildsen wurde im kleinen skandinavischen Land heftig herbeigesehnt.
Dabei vergaß man, dass Thorkildsen einen ungleich begabteren Vorgänger hatte: Pål Arne Fagernes brachte sich im Jahr 2003 um – eine ähnlich von tumben Funktionären versaute Sportlerkarriere zu finden wie die seine scheint kaum möglich.

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Baden im Tränenstrom

von Elke Wittich

Ein schwedischer Fernsehreporter macht derzeit seine Landsleute ausgesprochen böse.
Unmittelbar nach ihrem Sturz hatte Peter Jonsson die Hürdenläuferin Sanna Kallur interviewt. Und dabei nach Meinung vieler Zuschauer versucht, die weinende Sportlerin noch weiter aus der Fassung zu bringen, um möglichst emotionale Bilder zu erhalten.

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Robert Barclay Allardice war nicht der allererste, aber der zu seiner Zeit ganz sicher bekannteste Geher. Denn immerhin sorgte ein von ihm initiiertes Geh-Event dafür, dass die Briten am Ende des 18. Jahrhunderts fast den drohenden Krieg gegen Napoleon vergessen hätten.
Mit den heutigen Wettkämpfen hat das damalige Großereignis allerdings nur die Bewegung gemein: Allardice ging 1000 Meilen in 1000 Stunden.

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Vorolympische Provokation

von Ute Weinmann

„Wir fühlen uns betrogen.“ Jelena Sobolewa, Läuferin über die 800- und 1500-Meterdistanz, spricht stellvertretend für die sieben russischen Athletinnen, die am Donnerstag vom Leichtathletik-Weltverband IAAF wegen Verdacht auf Manipulation von Dopingproben vorläufig gesperrt wurden. Fünf der Topathletinnen galten bis gestern als olympische Medaillenanwärterinnen, drei davon wollten in Peking antreten um Gold zu holen.

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