Promille-Hoppser

von Elke Wittich

Betrunken Spiele pfeifen, kicken, radfahren kann jeder – das Genre “Besoffen Sporttreiben” ist seit der Gala in Lausanne um eine wirklich interessante Variante reicher: Promille-Hochsprung.
Formvollendet dargeboten vom russischen Rekordhalter Ivan Ukhov.

Warum der Spitzenathlet zum Wettbewerb antrat, kann sich keiner seiner Kollegen erklären.
Denn eigentlich hatte der 22-Jährige schon vor dem letzten großen Sprungversuch deutlich genug getrunken und war ganz klar bettreif, wie der schwedische Hochspringer Linus Thörnblad gegenüber der Zeitung Aftonbladet sagte. “Während wir Red Bull tranken, trank er Red Bull mit Wodka.”
Mit entsprechendem Effekt: Ukhov konnte sich nach dem letzten gescheiterten Versuch kaum selbst von der Matte erheben., anzusehen hier.
Lustig sei das nicht gewesen, so der schwedische Sportler, vor allem, weil die russischen Betreuer den Ernst der Lage einfach nicht erkannten oder erkennen wollten und den Betrunkenen nicht aus dem Wettbewerb nahmen.
Für Ukhov werden die Konsequenzen immerhin – außer fiesem Kater und viel Schämen – nicht allzu schlimm ausfallen. Alkohol steht nicht auf der Dopingliste.

Mehr sportlich Betrunkene gibt es hier zu sehen

Kommentare

2 Kommentare zu “Promille-Hoppser”

  1. gina am 09.04.08 01:40

    Mir tut der junge Mann unendlich leid. Mit 22 so erfolgreich zu sein und immer vorne mitzuhalten ist nicht leicht. Wer weiss warum er so betrunken angetreten ist. Vielleicht verkraftet er seinen Erfolg und Ruhm nicht mehr. Er braucht Menschen die ihm beistehen. Schämen muss er sich nicht den Fehler macht jeder irgendwann. Aber vor die Presse gehen und sich entschuldigen wäre gut. Danach soll er in sich hineinhorchen und in Zukunft etwas tun das ihm Freude bereitet ohne dabei Alkohol oder andere Drogen zu konsumieren.

    Alles Gute Ivan! Gina

  2. Elke Wittich am 09.04.08 01:57

    Ich finde ja öffentliche Entschuldigungen immer so ausnehmend quälende Veranstaltungen, sowohl für den Zuschauer, dem in aller Regel nichts Entschuldigungswürdiges angetan wurde, als auch für den Sorrysager,der sich möglichst telegen zerknrischen soll, damit ihm die Reue auch wirklich abgenommen wird.
    In diesem Fall ist außerdem nicht mehr passiert als dass jemand sich selbst keinen Gefallen getan hat, nicht mehr, nicht weniger. Und dass seine Betreuer versagt haben, was ich eigentlich am schlimmsten finde. Naja, und Red Bull mit Wodka, das ist richtig fies 🙂

blogoscoop