Das Gute an Stefan Effenberg war ja in erster Linie, dass er sich so schlecht mit Lothar Matthäus verstanden hat. So nannte er seinen Bayern-Kollegen einen „Verpisser“, weil der sich im Champions-League-Finale 1999 gegen Manchester United kurz vor dem Ende auswechseln ließ.

Und als Effenberg während seines sportlich zweifelhaften Karriere-Ausklangs bei Al Arabi gefragt wurde, ob er sich eine Zukunft als Trainer vorstellen könne, sagte er: „Auf jeden Fall nicht da, wo Lothar Matthäus ist.“

Leider lag Effenberg mit anderen öffentlichen Meinungsbekundungen oft daneben. 2002 verlangte er in einem Interview mit dem „Playboy“ die Senkung des Arbeitslosengeldes, damit die faulen Arbeitslosen endlich auf Jobsuche gehen. In seiner Biografie „Ich hab’s allen gezeigt“ sympathisierte er mit der Einführung der Todesstrafe in Deutschland. Und sein Frauenbild wäre schon im 19. Jahrhundert als reaktionär aufgefallen.

Aber mit solchen Einstellungen gerät man hierzulande nicht ins Abseits, sondern kommt ins Fernsehen: „Effenbergs Heimspiel“ heißt die sechsteilige Doku-Soap, die RTL ab dem 12. Oktober zeigt. Inhalt: Effenberg und seine Frau Claudia beenden ihre Fernbeziehung zwischen Florida und Hamburg und suchen eine gemeinsame Bleibe in München. Wie die Suche ausgeht, hat RTL schon verraten: Das Paar bezieht die ehemalige Villa des Bayern-Spielers Bastian Schweinsteiger. „RTL hat das Paar auf Wohnungssuche in München, beim Umzug ins neue Heim, beim Liebesurlaub in Kalifornien und in ihrem Alltag begleitet.“ (Pressetext).

Naja, vielleicht rehabilitiert sich „Effe“ in seiner Reihe ja für so manchen Blödsinn, den er in der Vergangenheit von sich gegeben hat. Schade ist nur, dass die Folgen sonntags um 19.05 Uhr beginnen und sich also mit der „Lindenstraße“ überschneiden.

Über Frau Effenberg kann ich übrigens nichts Schlechtes sagen. Sie saß mal im Flugzeug vor mir und hat sich nicht weiter auffällig benommen.

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