Paolo Chiarino durchschwimmt den lago MaggiorePaolo Chiarino brach am 16. Juli 2009 seinen Versuch, den oberitalienischen Lago Maggiore in voller Länge zu durchschwimmen aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse und der Kälte nach 55 km und 17 Stunden, 43 Minuten ab. Es handelt sich – nach den 23 Stunden, 30 Minuten und 54 km am Gardasee – trotzdem um einen Weltrekord. Paolo wird mit der Unterstützung von Even More Yachting und der Lega Navale Arona die 66 km des Lago Maggiore von Tenero bis Sesto Calende in einem Guinness-Weltrekordversuch über 24 Stunden bis Ende August nochmals in Angriff nehmen.

Paolo Chiarino ist um 11 vom Strand des schweizer Örtchens Tenero aus gestartet. Sein Ziel war das ca. 66 km entfernte Sesto Calende am italienischen Südende des Sees. Im Gegensatz zu anderen Sportlern, die diese Strecke bislang in Angriff nahmen, verzichtete der Schwimmer auf Hilfsmittel wie Flossen, Schnorchel oder Pausen zur Nahrungsaufnahme oder zum Schlafen auf dem Beiboot. Paolo hingegen griff nur auf Schwimmbrille und Badehose zurück und durfte die Begleityacht nicht einmal berühren. Nahrung wurde ihm alle 30 Minuten in Form von getrockneten Früchten und isotonischen Getränken von Bord gereicht.

Nach 4 Stunden wurde die schweizerisch-italienische Grenze überschritten, 13 km bei einem Durchschnitt von 70 Armzügen in der Minute und einer Wassertemperatur von 27/28 Grad. Gegen 21.30 erreichte Paolo die Höhe des Örtchens Caldè ziemlich genau in der Mitte des Sees, der hier an seiner tiefsten Stelle fast 400 m erreicht – ungefähr 30 km vom Ausgangspunkt entfernt und mit unveränderter Schlagzahl von 70 Zügen pro Minute. Ab 22.30 erschwert die absolute Dunkelheit der bewölkten Sommernacht die Orientierung für den Schwimmer, der jetzt dem Licht des Begleitkanus folgt. Die Abwesenheit von Referenzpunkten am Ufer erschwert natürlich auch die mentale Konzentration auf das gesteckte Ziel, es wird zu einem Kampf zwischen dem Mann und seiner Willenskraft. Trotzdem erreicht Paolo gegen Mitternacht und nach 42 km das lombardische Dorf Laveno.

Gegen 4.15 schafft er es nicht mehr, Nahrung zu sich zu nehmen. Bereits seit einigen Stunden macht sich die zunehmende Kälte bemerkbar, aber trotz starkem Muskelzittern behält der Schwimmer eine Frequenz von 60 Schlägen pro Minute bei über 2 km/h bei. Die Wassertemperatur liegt zwar unverändert bei 27 Grad, aber der kalte Wind lässt sich auch im Kajak nur mit schwerer Jacke ertragen.

Paolo Chiarino hält noch bis 4.43 durch und entschliesst sich dann, den Rekordversuch abzubrechen. Seine körperliche Kraft ließ bereits seit einiger Zeit nach und die Unterkühlung wurde zum ernsten gesundheitlichen Problem, ein aufziehendes Gewitter markierte dann den endgültigen Endpunkt dieses Abenteuers. In jedem Fall stellt dieser Rekordversuch trotzdem eine beeindruckende Leistung dar, selbst wenn Paolo Sesto Calende nicht erreicht, sondern nach etwas mehr als 55 km und 17 Stunden 43 Minuten im Golf von Ispra auf die Yacht klettert.

Er wird die Strecke in Kürze erneut in Angriff nehmen und vor Ende August einen neuen Anlauf starten. Paolo wird sich nachts auf den Rekord mit der Yacht More Even More als Beiboot vorbereiten. Für Sportinteressierte, die den Schwimmer bei seinen nächtlichen Trainings begleiten wollen, stehen auf dem Beiboot Plätze zur Verfügung – hierfür wird ein symbolischer Betrag erhoben, der zu einem Teil dem nächsten Guinness-Rekordversuch zufließt, zum anderen Teil gemeinnützigen Projekten der ONLUS gespendet wird. Meldet euch für Details bei mir.

Fotos auf altravita.com

Kommentare

Comments are closed.

blogoscoop