Ich möchte nicht lange drum herumreden: Ein großer Fan von Oliver Kahn war ich nie. Nur ein Mal war das für kurze Zeit ein bisschen anders. Und das kam so:

Im April 2006 gewann der FC Bayern München im Halbfinale des DFB-Pokals mit 3:0 bei einem starken FC St. Pauli (der damals noch in der Regionalliga spielte). Der Sieg fiel ganz klar zu hoch aus. Ja, hätte Olli Kahn an dem Abend nicht eine Weltklasse-Partie abgeliefert, wären wir (jawohl: wir!) zwei Wochen später nach Berlin gefahren und hätten den Pokal geholt.

Der Kiez trug Trauer – und dann kam dieses Olli-Kahn-Interview, das am nächsten Tag in der Zeitung stand. Kahn sagte sinngemäß: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in den letzten Jahren mal so unter Druck gestanden hätten. Auch Vereine wie Barcelona oder Real Madrid würden hier Probleme bekommen.“
In den letzten Jahren! Das war so angenehm übertrieben, Balsam für meine Seele.

Um die Relationen klar zu machen: Ein paar Wochen vorher ging der FC Bayern in der Champions League mit 1:4 beim AC Mailand unter. Aber, ha! Das war gar nichts! Richtig Druck gab’s nur am Millerntor! Das baute mich auf, und plötzlich mochte ich den Olli. Etwas später fand ich ihn dann schon wieder doof, ich weiß aber nicht mehr, warum.

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