Aug
21
Am nächsten Wochenende findet in Berlin die Veranstaltung “Rechtsextremismus – Bestandsaufnahme und Strategien für die Zukunft” statt. Die Macher, Stephan Dressel von der Initiative “Piraten gegen Rechtsextremismus”, und Christian Torenz von der Initiative „love sports – hate neonazism“/Roter Stern Nordost Berlin wollten das Thema Fußball dabei bewusst nicht ausklammern.
Aus dem Pressetext:
Unsere Zeit ist geprägt durch zunehmende Globalisierung, Wirtschaftskrise und vehementen Sozialabbau. Durch diese Entwicklung fühlt sich eine zunehmende Mehrheit der Menschen in Deutschland und Europa bedroht und fürchten um ihre Existenz. Besonders in solchen Zeiten herrscht bei Rechten Parteien und Organisationen Hochkunjunktur. Auch die Strategie und das Auftreten von extrem Rechten hat sich dahingehend geändert und stellt eine neue Gefahr dar. Diesen Entwicklungen wollen wir unsere Aufmerksamkeit schenken.
Im ersten Teil unserer Veranstaltung wollen wir unter dem Motto: ”Rechtsextremismus eine Bestandsaufnahme und Strategien für die Zukunft” diese Entwicklungen aus ganz verschiedenen Richtungen einmal genauer betrachten und gemeinsam unsere Erfahrungen austauschen. Ziel ist es dabei, gemeinsam wirkungsvolle Strategien gegen Rechte Strömungen und Strukturen zu finden, die den gemeinsamen Kampf gegen Rechts in Zukunft erleichtern.
Im zweiten Teil unserer Veranstaltung wollen wir dort, wo heute offensichtlich Lücken im Widerstand gegen Rechtsextremismus existieren, diese analysieren und versuchen gemeinsam zu schließen.
Dabei setzen wir unseren erst Schwerpunkt darauf, dass Rechtsextremisten Medien wie Twitter, Facebook etc. nutzen, um sich nicht nur national, sondern international zu organisieren. Sie haben ein Netzwerk aufgebaut, dessen Reichweite noch im Verborgenen liegt. Auch wenn der jüngste Verfassungsschutzbericht darauf hinweist, daß Rechtsextreme vermehrt über das Internet nicht nur Vernetzung sondern Verbreiterung suchen. Dieses Thema wurde bis jetzt unserer Ansicht nach viel zusehr vernachlässigt, das wollen wir ändern indem wir für Aufklärung sorgen und effektive Strategien erarbeiten.
Den zweiten Schwerpunkt bildet das Thema Fußball.
In zahlreichen Diskussionen u.a. am Rande von WM-Spielen wurde wieder einmal deutlich, dass noch immer bei vielen Fußballfans die Einstellung ”Politik gehört nicht ins Stadion” vorherrscht. Vergessen werden dabei jedoch die noch immer andauernden rassistischen Aussagen, antisemitische Bedrohungen und sexistischer Männerkult. Besonders im letzten halben Jahr während der WM wurde die Aufmerksamkeit die der Sport erfuhr nochmals größer, doch Themen wie Diskriminierung im Fußball wurden kaum besprochen. Dabei gibt es gerade in diesem Massensport zahlreiche Anknüpfungspunkte für emanzipatorische Politik.
Themenblöcke
Block 1 – 28. August
Bestandsaufnahme aus verschiedenen Gesichtspunkten
Rechtsextremismus in Europa
Angelika Beer ( Piratin / Ex-MdB / Ex-MEP / ehem. Bundesvorsitzende der Grünen)
”Pro Deutschland” eine neue Bedrohung
Jörg Fischer-Aharon (ADC Bildungskwerk e.V. / Journalist)
Faschismus in der Justiz
Pietro Caldarola (Pirat / Ex Sektionsleiter CDU Wirtschaftsrat in Hessen)
Strategien der Linken
Frank Tempel (MdB Die Linke / Bereitschaftspolizei)
Rechtsextremismus aus Sicht der Ermittlungsbehörden
Wolfgang Dudda (Kontrollausschuss GDP / BuVo Piratenpartei / Personalrat beim Zollkriminalamt)
Block 2 – 29. August
Rechtes Gedankengut im Fußball
Christian Torrenz ( Initiative ”love sports – hate neonazism” / Sportverein Roter Stern Nordost Berlin)
Gabriel Landgraf (EXIT / Ex-Neonazi)
Elke Wittich ( Journalistin )
Block 3 – 29. August
Widerstand gegen Rechtsextreme Agitiation im Internet
Johannes Radke – (ZEIT – Störungsmelder)
Olaf Sundermeyer (Internetportal Endstation Rechts)
Elke Wittich ( Journalistin/Jungle World )
28./29. August
Samstag 10:30 – 16Uhr
Sonntag 11-16Uhr
KuBiz Raoul Wallenberg
Bernkasteler Str. 78