Das Buch Ultrakulturen und Rechtsextremismus: Fußballfans in Deutschland und Italien ist die veröffentlichte Diplomarbeit des Berliner Politikwissenschaftlers Jonas Gabler und Resultat seines persönlichen Interesses an Fankulturen und der Frage, wie eine Kurve „links“ oder „rechts“ wird und wie der Zusammenhang von Politik und politischen Symbolen mit der im Stadion ausgelebten Jugendkultur aussieht.
Der Vergleich zwischen den Verhältnissen in Deutschland und in Italien ist dabei einer, in dem vor allem Unterschiede sichtbar werden: In Italien ist die Entstehung der Ultraszenen unmittelbar mit der Protestbewegung der 1960er- und 1970er-Jahre verbunden und an vielen Orten zunächst stark links orientiert. Die westdeutsche Fankultur der 70er- und 80er-Jahre hingegen war von Kutten und Hooligans geprägt, das Phänomen Ultrà hielt hier erst mit einiger Verspätung und einer deutlich weniger ausgeprägten Politisierung Einzug. Im Interview mit dem österreichischen Fußballmagazin ballesterer schildert Jonas Gabler seine Sicht auf das Phänomen Ultrà und dessen politische Implikationen („Ultrà gibt keine klare politische Richtung vor, … Es gibt Anschlusspunkte für rechts wie links.“) und beschreibt die Zukunftsaussichten für den Antirassismuskampf im italienischen Fußball.
Das Interview ist in der Mai-Ausgabe des ballesterer (Titelthema ist übrigens Bayern München) zu lesen, alternativ auch online.

Kommentare

Comments are closed.

blogoscoop