Trauma und Therapie

von Lizas Welt

Die „Mutter aller Niederlagen“ war es für Oliver Kahn, andere sprachen vom „Trauma von Barcelona“ oder gar vom „Sekundentod“. Zehn Jahre ist es jetzt her, dieses Champions League-Finale der Bayern gegen Manchester United, das der von mir seit meiner Kindheit verehrte Klub eigentlich schon gewonnen hatte – wären da nicht diese vermaledeiten hundertzwei Sekunden in der Nachspielzeit gewesen, diese gottverdammten Nicht-mal-zwei-Minuten, in denen ManU aus einem 0:1 ein 2:1 machte.

Noch heute finde ich es unfassbar, unglaublich, unbegreiflich, was damals geschehen ist – in etwa so, als wäre ein Naturgesetz aufgehoben worden, als hätte jemand bewiesen, dass es gar keine Schwerkraft gibt oder dass die Erde doch eine Scheibe ist. Und das nicht deshalb, weil es nicht vorstellbar wäre, dass die Bayern ein internationales Endspiel verlieren (das war ihnen schließlich schon 1982 und 1987 passiert). Sondern weil ich es schlicht ausgeschlossen hätte, dass eine Mannschaft, die nach 90 Minuten einsnull führt (und dem zweiten Tor wesentlich näher ist als der Gegner dem Ausgleich), keine zwei Minuten später geschlagen vom Platz gehen muss. Und es war ja auch nicht irgendeine Mannschaft, sondern es waren die Bayern. Meine Bayern.

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Kommentare

1 Kommentar zu “Trauma und Therapie”

  1. Elke Wittich am 05.29.09 00:56

    Vllt sollten wir die Rubrik “Wo warst Du, als Manchester United die Bayern schlug?” einführen 🙂

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