Tor des Monats: August

von Sauzwerg

Wie ist das eigentlich, so als Stürmer vor dem Tor?


Wie ist das eigentlich, wenn man als Bundesligastürmer direkt vor so einem Tor steht und ihn da nur noch reinmachen muß, dieser Moment wenn zehntausende zwar schon brüllen aber lediglich als Versprechen eines noch viel befreiteren und freudigeren Aufschreis.
Die Fans des Gegners brüllen eloquent

NEEEEIN

und feinfühlig sportlich

MACH`EN KAPPUTT!

die eigenen, zur Sammlung der Gedanken mit den Händen am Kopf, so einen exakt formulierten Wunsch wie

GNNAAAARRRR

oder als Tipp

MACH DAS SCHEISSDING DA REIN!

als ob man sich letzteres nicht selber dauernd sagen würde…

Fühlen sich Augenblicke vor dem Scheißtor aus der Perspektive eines Stürmers gar an wie die letzte Sekunde eines imaginären Raumschiffes am Ereignishorizont eines schwarzen Loches?

Die Zeit dehnt sich zur dort zur Unendlichkeit, obwohl ein unwahrscheinlicher und doch zufällig eben gerade vorbei flanierender Passant die Sekunde als eben das wahrnehmen würde was sie ist, ein Wimpernschlag.

So ein Tor ist, genormterweise, aus der Sicht des Zuschauers aber nun einmal tatsächlich ungefähr so groß wie ein astronomisches Großereignis, das Netz licht und transparent, dessen Erzittern endlich den erfolgreichen Vollzug des Torschusses melden soll.
Warum schiesst der denn nicht?!

Damit kommen wir zu unserem Tor des Monats. So dürfte das aus Sicht des Stürmers aussehen:


Kein Zuschauer zu sehen, das Röhren zeugt wahrscheinlich von diesen laufenden Motoren, die ,seit wir lesen können, Vergiftungsgefahr erzeugen. Das Tor ein enger dunkler Schacht, ein Trainer würde diese Sichtweise wohl als “fokussiert” bezeichnen. Wer es ein bißchen schief ansteuert, der verbeult die Karre, den Ruf in Richtung Chancentod und überhaupt die ganze Stimmung.

Der letzte Gedanke vorm Schuss: Na, das ist mal eine gute Idee, ein Regenrohr!

Kommentare

Comments are closed.

blogoscoop