Nicht nur in asiatischen, auch in den englischsprachigen Medien ist das Entsetzen nach dem Anschlag auf das Cricketteam von Sri Lanka groß. Der erste Terrorakt gegen Sportler war das Attentat jedoch nicht.

Der Kommentator des britischen “Telegraph”, Kevin Garside, hatte den Anschlag von Lahore zum “9/11 des Sports” erklärt und gleich in der Einleitung seines Artikels geschrieben, “in dieser wahnsinnigen Welt des mörderischen Fundamentalismus wurde eine der kostbarsten Freiheiten des Lebens in Stücke gerissen” – bis dato, so fuhr er fort, seien beispielsweise Politiker wie der frühere pakistanische Nationalspieler Imran Khan davon ausgegangen, dass die Cricket-Crack kein Ziel für Terroristen seien, weil sie die negative Publicity eines Anschlags zu sehr fürchten würden.

Nun, so Kevin Garside weiter, habe der Terrorismus allerdings eine Grenze überschritten. Und nun könne eben kein Sportler mehr sicher sein, nirgendwo.
Und so weiter und so fort.

Was Garside und mit ihm zahlreiche andere Kommentatoren übersahen: Das Attentat von Lahore war nicht der erste blutige Terrorakt gegen Sportler.
Ein einziger Leser wies ihn jetzt immerhin auf diesen Irrtum hin und schrieb in der Comment-Spalte, es müsse wohl der Aufmerksamkeit des Autoren entgangen sein, was 1972 während der Olympischen Spiele in München geschehen war. Und schloss bitter: “Ich nehme an, das zählt wohl einfach nicht, weil die Opfer ja nur Israelis waren…”

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