Keine Interviews, keine vertraulichen Tipps, keine Statements: Sir Alex Ferguson spricht nicht mehr mit der britischen Presse.
Vor dem Champions League-Spiel beim dänischen Aalbrog erklärte Ferguson, dass er diesen einseitigen Boykott “bis zu dem Tag, an dem ich bei Manchester United aufhöre” durchzuziehen gedenke. Die Ankündigung ist ernst zu nehmen: Mit der BBC redet der Manchester-Boss schon seit mehr als vier Jahren nicht mehr.

Was Ferguson so empörte, ist ein angebliches falsches Zitat. Während der Saisonvorbereitungen in Südafrika hatte er ein Interview gegeben und einen später überall verbreiteten Satz jedoch nicht gesagt. “Die Mannschaft von Chelsea ist überaltert”, wurde Ferguson zitiert, und stelle “kein großes Hindernis im Kampf um die Premier League-Trophäe dar.”

Da dieses Statement in praktisch der gesamten britische Presse verbreitet wurde, bekommt eben diese gesamte britische Presse nun keine Interviews mehr, beschloss Ferguson. “Ich habe ihnen die Erlaubnis gegeben, mich in Südafrika zu interviewen, was ich normalerweise nicht getan hätte”, sagte er auf der Pressekonferenz in Dänemark vor dem Spiel gegen Aalborg. “Das wird nie wieder geschehen. Von nun an wird es keine Interviews mehr geben, egal wie weit sie gefahren sind, um mit mir zu sprechen.”

Die angesprochene Presse nimmt Fergusons Drohung sehr ernst, denn der United-Boss ist bekannt dafür, dass er seine Beschlüsse knallhart durchzieht: Seit 2004 spricht er beispielsweise nicht mehr mit Journalisten der BBC, weil der Sender einen Dokumentarfilm über seinen Sohn Jason sendete, in dem es um dessen zweifelhadte Geschäfte ging.

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