Cheers, mate! In einer kleinen Serie berichte ich über meinen Ausflug zu einem Spiel im Fußball-Mutterland. Lesen Sie im vierten Teil, warum Elvis Presley die Spieler von Preston North End depressiv macht.

Oh, Gottogott! In 24 Stunden geht die Reise ja schon los, und ich habe noch gar nichts über den Gegner erzählt. Also: Preston North End ist zurzeit Fünfzehnter der zweiten englischen Liga und liegt damit vier Plätze vor dem Gastgeber Norwich City. Im Unterschied zu diesem konnte Preston in der Vergangenheit einige große Erfolge feiern. Kurze Warnung, Herr Knopp: Zeitzeugen werden Sie nicht mehr auftreiben können, denn die Rede ist von den Jahren, in denen alles schwarz-weiß war und Postman Pat immer Zeit für einen Plausch hatte.

1889 wurde Preston der erste Meister der englischen Football League. Und weil man schon dabei war, gewann man auch noch den FA-Pokal. Ergo: Preston war der erste englische Club, der ein Double holte.
Wer so fulminant in den Ligabetrieb startet, kann sich danach hängen lassen.
Erst 1995 wurde es für die Fans wieder interessant: Da kam ein junges Talent von Manchester United für einen Monat auf Leihbasis vorbei. David Beckham hieß der und schoss in fünf Spielen zwei Tore –eines davon war eine direkt verwandelte Ecke, von der noch heute jeder Preston-Anhänger schwärmt.

2007 sorgte der Trainer Paul Simpson für schlechte Stimmung auf den Rängen, als er Elvis Presley aus dem Stadion beförderte. Mehr als zehn Jahre lang lief vor jedem Spiel „Can’t Help Falling In Love“ vom King – was die Fans sehr schätzten. Simpson meinte aber: „Ich weiß nicht, wer die Idee zu diesem Song hatte, irgendwie scheint er uns alle in eine depressive Stimmung zu bringen.“
Elvis flog raus – und ein Jahr später auch Simpson. Ob das Lied jetzt wieder läuft? Gute Frage, ich werde das mal in Erfahrung bringen.
Das war das Wichtigste über Preston.

Was wir außer Fußball gucken in Norwich noch machen werden, ist übrigens noch nicht so richtig entschieden. Fest steht, dass unser Wochenende im „Fat Cat“-Pub beginnt. Dieses gemütliche Etablissement wurde von der Lobby-Gruppe „Campaign for Real Ale“ zwei Mal als bester Pub Großbritanniens ausgezeichnet. In diesem Jahr gab es einen weiteren Titel: Das „Fat Cat“ ist „The Good Pub Guide’s Beer Pub of the Year 2008“. Ein ideales Plätzchen also, um in aller Ruhe zu entscheiden, was am Samstag vor dem Spiel auf dem Kulturplan steht. Zur Auswahl haben wir: Kathedrale, Senfmuseum oder noch mal Pub.

Wie wir uns entschieden haben, erfahren Sie ab Anfang nächster Woche. Dann gibt es hier einen Reisebericht mit aufregenden Interviews, kritischen Gastro-Analysen und völlig unberechtigtem Gemecker über den miesen Service von Ryan Air. Ich würde mich freuen, Sie wieder als Leser begrüßen zu dürfen.

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