Platini, go home!

von Lizas Welt

Der Club Nr. 12, verantwortlich für eine Reihe von grandiosen Choreografien bei Heimspielen des FC Bayern (wie etwa diese), hat vor dem heutigen Champions-League-Spiel gegen die Roma eine mehr als betrübliche Nachricht:

Wie die Vereinsführung des FC Bayern dem Club Nr. 12 mitgeteilt hat, wurde die für das morgige Champions-League-Heimspiel gegen den AS Rom geplante Fan-Choreografie heute Mittag von der Uefa schriftlich untersagt.

Die geplante Aktion hätte eine Persiflage des berühmten Monty-Python-Klassikers „Life of Brian“ vorgesehen: Die Fans in der Südkurve hätten dazu den Schriftzug „LIFE OF BAYERN“ gebildet, und im unteren Teil der Südkurve wäre das Motto der Aktion „ROMANI ITE DOMUM“ (lateinisch: Römer, geht nach Hause!) zu lesen gewesen.

Auch dieser lateinische Spruch stammt aus dem „Leben des Brian“: Der Titelheld Brian hatte die „romfeindliche“ Parole zunächst grammatikalisch falsch („ROMANES EUNT DOMUS“) an eine Mauer gemalt und wurde dabei von einem römischen Soldaten entdeckt. Zur Verbesserung seiner Lateinkenntnisse musste er daraufhin die grammatikalisch richtige Botschaft („ROMANI ITE DOMUM“) mehrere Dutzend Mal an die Wände Jerusalems malen (siehe Video unten).

Als Begründung für das Verbot der Uefa wurde ein angeblich beleidigender Inhalt der Aktion gegen über dem Gastverein und seinen Anhängern angegeben. Da bei einer Zuwiderhandlung eine hohe Geldstrafe, eventuell sogar ein Punktverlust gedroht hätte, sieht sich der Club Nr. 12 gezwungen, die Aktion abzusagen.

Dies ist umso bedauerlicher, da die Vorbereitungen zum aktuellen Zeitpunkt schon beinahe abgeschlossen waren und durch dieses unverständliche Verbot mehrere hundert ehrenamtliche Arbeitsstunden an Vorbereitungszeit sowie ein vierstelliger Eurobetrag für das Material verloren sind.

Man muss es mal so deutlich sagen: Die Uefa ist eine Ansammlung lustfeindlicher, verklemmter Tugendwächter. Den römischen Fan möchte ich sehen, der sich durch diese im besten Sinne des Wortes kreative Aktion ernsthaft beleidigt fühlen würde. Aber die Herren in Nyon sind da politisch ganz besonders korrekt, und das heißt: Es handelt sich bei ihnen um Zwangscharaktere, für die Fußballkultur ein absolutes Fremdwort ist. Platini, go home!

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Das Leben des Brian: Lateinunterricht

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