Nicht schlecht für den Anfang

von Alex Feuerherdt

Seit Saisonbeginn steht bei den Bayern nicht mehr Oliver Kahn im Tor, sondern Michael Rensing. Es war abzusehen, dass der es schwer haben würde, in die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten (die fünf Euro fürs Phrasenschwein wurden bereits entrichtet) – aber dass es so schwer werden würde, hat Rensing wohl selbst nicht gedacht. Ständig nörgelt irgendwer an ihm herum, nur weil er mal wieder an drei leichten Flanken vorbeigesegelt ist oder einem Schuss aus gefühlten fünfundvierzig Metern bloß hinterherschauen konnte. Irgendetwas musste der Keeper also unternehmen. Irgendetwas, das an Oliver Kahn erinnert.

Rensing hätte folgerichtig einen Mitspieler durchschütteln oder einem Gegenspieler in den Hals beißen können. Aber das hat Zeit, er ist ja noch jung. Einstweilen tut es auch ein kleiner Ausraster den Medien gegenüber: „Ich habe die Schnauze voll von der ganzen Diskussion, dass jeder meint, sich einmischen zu müssen“, kofferte er auf einer Pressekonferenz die überraschten Journalisten an. „Dass sich ständig jemand einmischt, geht mir auf die Eier.“ Gar nicht mal schlecht für den Anfang. Doch der Weg ist noch weit bis zu dem Tag, da Michael Rensing Reporterfragen nach etwaigen Unsicherheiten so bescheiden können wird wie weiland der legendäre Titan, bei dem nicht nur die gegnerischen Stürmer allen Mut zusammennehmen mussten, sondern auch die Fernsehleute:

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