Der Trainer der argentinischen Weltmeistermannschaft von 1978, César Luis Menotti, hat sich im aktuellen ZEITmagazin gegen die Kommerzialisierung des Fußballs ausgesprochen: „Ich möchte eine Fußballmannschaft spielen sehen, auf deren Trikot nicht irgendein Firmenname steht, sondern einfach das Wort Nein. Ein Nein zum Geschäft, das den Fußball auffrisst.“

Er könne heute „montags den Fernseher anmachen und ohne Unterbrechung bis sonntags Fußball gucken“, von der Champions League, „in der ja nicht nur die Champions spielen“, über Ligaspiele bis zum „Was-weiß-ich-Cup“: „Aber das Gute wird nicht besser, wenn es in großen Mengen kommt.“ Fußball brauche Zeit, „um gut zu sein“.

Das „Nein“ auf den Trikots solle außerdem eine Antwort sein „auf die größte Lüge im Fußball: Entweder du spielst schön, oder du gewinnst.“ Seine Maxime sei immer gewesen, „wir werden gewinnen, gerade weil wir schöner spielen als der Gegner!“ Wenn es nur um das Ergebnis ginge, könne man ja auch eine Münze werfen.
Menotti sagt, er habe „die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Schönheit sich durchsetzen wird“: „Die Zuschauer wollen das Spiel sehen, weil sie es lieben. Der Fußball sollte diese Liebe zurückgeben, aus Respekt vor den Menschen.“

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