Seit seiner umstrittenen Elfmeterentscheidung im Champions League-Spiel zwischen Liverpool und Madrid ist das Leben für den schwedischen Schiedsrichter Martin Hansson nicht mehr dasselbe.
Hansson erhielt zahlreiche Morddrohungen und schaltete am Ende die Polizei ein.

Zwei Wochen lang hatte Hansson nach seinem Elfmeterpfiff die Öffentlichkeit gemieden. Im Interview mit der schwedischen Zeitung „Expressen“ erzählte er nun, wie sich ein Referee fühlt, wenn er zur Zielscheibe von Presse und Fans wird.

Er sei müde, und fühle sich nach eindeutigen Morddrohungen sehr unsicher, sagte Hansson. Wie in Schweden weitgehend üblich, hatte der Schiedsrichter seine Handy-Nummer für jeden sichtbar im Telefonbuch eintragen lassen. Nach massiven Beleidigungen und Drohungen ist es mit dieser Offenheit vorbei: Hansson kündigte seinen Vertrag und legte sich eine neue, geheime Nummer zu.

Jede Morddrohung, die Hansson für besonders bedrohlich und ernst gemeint hielt – und das waren einige – zeigte überdies er bei der Polizei an. Da die Beweislage nicht eindeutig sei, können die Beamten allerdings kaum etwas unternehmen, erklärte Hansson weiter.

Schuld seien, so Hansson, allerdings hauptsächlich die Medien, die Fanatiker mit ihren Berichten nur noch weiter aufhetzten.
Trotzdem will Hansson weiter pfeifen, „der Fußball hat so viel Schönes zu bieten“, sagte er, „die dunklen Kräfte dürfen einfach nicht die Überhand gewinnen.“

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