Feb
12
Der europäische Ableger der E-Sport-Veranstaltung World Cyber Games (WCG), die “Samsung European Championships” (SEC) , werden 2009 nicht im Rahmen der CeBIT in Hannover stattfinden.
Dies bestätigt auch Gabriele Dörries, Pressesprecherin der Deutschen Messe AG, gegenüber pressetext: “In diesem Jahr wird es definitiv keinen SEC-Wettbewerb auf der CeBIT geben.” Ausschlaggebend für die Streichung des Computerspiele-Großevents sei die Entscheidung des Veranstaltungshauptsponsors, in diesem Jahr auf die CeBIT zu verzichten.
“Samsung hat seine Teilnahme an der Messe komplett abgesagt”, so Dörries. “Der koreanische Veranstalter, die Firma ICM, hat mittlerweile bestätigt, dass die SEC nicht auf der CeBIt stattfinden wird”, bestätigt auch Stefan Baloh, Präsident des eSport Verbandes Österreich (esvö) , auf Anfrage von pressetext.
Laut ICM werde das Event allerdings in einem anderen Rahmen stattfinden, zeigt sich Baloh zuversichtlich.
“Der SEC-Wettbewerb wurde vor vier Jahren als europäische Version der WCG ins Leben gerufen”, erklärt der E-Sport-Experte. Als Austragungsort habe dabei stets die CeBIT gedient. “Wenn mit Samsung der Hauptsponsor nicht auf der CeBIT ausstellt, macht ein solches Event dort natürlich keinen Sinn. Das gilt für den E-Sport-Bereich genauso wie für alle anderen Sportarten”, ergänzt Baloh. Um die Gaming-Veranstaltung dennoch über die Bühne gehen zu lassen, suche man zurzeit verstärkt nach Alternativen. Auch ein Ausweichen der SEC auf andere Messestandorte in Deutschland wäre vorstellbar”, meint Baloh.
Aber auch wenn der Event tatsächlich gänzlich ins Wasser fallen sollte, wären die Auswirkungen auf die heimische E-Sport-Szene eher gering. “Die SEC stellen für die Spieler eine Art Draufgabe dar. Das eigentliche Highlight der Saison ist das große Finale der WCG, das Ende des Jahres in China stattfindet”, erläutert Baloh.
Österreich sei, was den E-Sport betrifft, im internationalen Vergleich sehr gut unterwegs. “In der Länderwertung der WCG nimmt Österreich derzeit von insgesamt über 70 Ländern den 16. Rang ein”, schildert Baloh. Im Vergleich zu Vorreiternationen wie Südkorea oder China gebe es allerdings in Deutschland und Österreich nur verhältnismäßig wenige professionelle E-Sportler, die von dieser Tätigkeit auch leben könnten. “Für die Jugendlichen sind diese Art Wettbewerbe aber allemal eine sehr gute Möglichkeit, nebenbei gutes Geld dazu zu verdienen”, meint Baloh. Die Preisgelder der WCG würden im Normalfall um die 500.000 Dollar pro Veranstaltung betragen, die dann unter den verschiedenen Wettbewerbsdisziplinen aufgeteilt werden. Bei der Electronic Sports League (ESL) http://www.esl.eu , der größten europäischen E-Sport-Liga, betrage das Preisgeld für zwei Spiele immerhin 18.000 Euro. “In Österreich sind zurzeit rund 35.000 Spieler bei der ESL registriert”, so Baloh abschließend.