Der Medaillenspiegel der Olympischen Spiele von Peking ist keinesfalls für die Ewigkeit gemacht.
Das norwegische IOC-Mitglied Gerhard Heidberg erklärte gegenüber der Tageszeitung “Dagbladet”, dass weit mehr Sportler des Dopings überführt worden seien als bisher bekannt.
Einzelheiten werde das Internationale Olympische Kommittee nach seinem Treffen an diesem Wochenende bekannt geben, sagte Heidberg. Dazu gehörten dann auch die Namen der erwischten Athleten, die voraussichtlich am späten Sonntagabend genannt werden sollen.

Nach Auskunft von Gerhard Heidberg, Mitglied im IOC-Exekutivausschuss und Vorsitzender der Marketing-Kommission, handelt es sich um “verschiedene Athleten aus unterschiedlichen Ländern, darunter auch Medaillengewinner.” Diese Sportler würden nun angehört, bevor endgültig entschieden wird, wie die Funktionäre weiter verfahren.

Er persönlich sei nicht überrascht, dass nun weitere Doping-Enthüllungen drohten, sagte Heidberg, “wir hatten ja immer erwartet, dass eine Menge Sportler während der Spiele erwischt werden. Es waren dann zum Glück aber doch nicht so viele, ich habe aber immer gesagt, dass da noch etwas nachkommt, und diese Fälle werden wir nun behandeln.

Kommentare

3 Kommentare zu “IOC-Funktionär: Mehr gedopte Sportler in Peking erwischt als bisher bekannt”

  1. Sauzwerg am 09.19.08 11:47

    Bleibt das Problem der Wirksamkeit, das auch Gegendarstellungen generell haben.
    Die Medaille ist überreicht, die Disziplin entschieden, die Hymne verschossen, der Medaillenspiegel gewonnen, die wirklichen Gewinner um Erlebnis und Erfolg geprellt.

    Die Olympiade ist vorbei, das öffentliche Bewußtsein schon zwei Ausfahrten weiter und überhaupt:
    Insider sprechen z.B. bei den Laufwettkämpfen von acht gedopten bei acht Läufern im Finale, der Rest ist die beste Technik am Mittel, wer ist der erste, der den Sportorden am Bande zu Recht übergeworfen bekäme?

    Spannend der Gedanke, daß Sportlerkarrieren ganz anders hätten verlaufen sein können, hätte der/die richtige zu seiner Zeit die Medaille bekommen und wäre damit auch den Funktionären und Sponsoren aufgefallen.
    Manche Ereignisknoten vernichten sich im Leben unmittelbar nach dem Passieren selbst und der Weg ist für immer ein anderer geworden.
    Klingt pathetisch, aber umjubelter Star bei weiteren Olympischen Spielen oder von Rotznasen geplagter Sportlehrer, da ist einfach nicht viel dazwischen.

    Wer erinnert sich denn noch an die zweiten, dritten oder vierten, die nun plötzlich im IOC-Amtsblatt zum Sieger nachberufen werden, das Potential für die Sponsorenverträge ist dahin, damit in vielen Sportarten der Weg verbaut.

    Eine Farce ist eine Farce, bleibt eine Farce.

    Veranstaltung für Veranstaltung wird der `ewige Medaillenspiegel´ mit herum geschleppt, in den eine ganze Halde unfair gewonnener Medaillen für die Ewigkeit in Nationalkotze gemeisselt ist.

  2. Sprungwurf am 09.25.08 14:06

    Gerhard Heidberg, IOC-Mitglied, sagte u.a. am 19.9.2008: “… die Namen der erwischten Athleten, die voraussichtlich am späten Sonntagabend genannt werden sollen. …”

    Nun, das wäre dann also der 21.9. gewesen. Heute ist der 25.9. und kein Journalist hakt beim IOC und/oder Herrn Heidberg nach. Für mich nicht nachvollziehbar.

  3. IOC: 5000 x Suche nach neuem Epo : SportsWire am 10.08.08 13:09

    […] IOC-Mitglied Gerhard Heidberg erklärte vor rund drei Wochen, es seien bei den Spielen in Peking viel mehr Sportler als bislang bekannt gedopt gewesen. Entgegen seiner Ankündigung veröffentlichte das Internationale Olympische […]

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