Jan
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Eigentlich läuft es für den Hamburger Sportverein zurzeit ganz gut: In der Bundesliga-Tabelle gehört man zur Spitzengruppe, das Stadion ist fast immer ausverkauft, und die Verpflichtung des überschätzten Lukas Podolski hat auch nicht geklappt. Trotzdem sollten sich die Verantwortlichen mal ernsthaft Gedanken machen – und zwar über den Ruf ihrer Fan-Szene.
Der scheint nicht besonders gut zu sein, wenn ich das Gespräch richtig deute, das ich kürzlich im 15er-Bus Richtung Altona aufschnappte. Da unterhielten sich zwei etwa 14-jährige Mädchen mit türkischem Background darüber, dass es im UEFA-Pokal-Achtelfinale zur Partie HSV gegen Galatasaray Istanbul kommen kann.
Mädchen 1: „Ey, wie geil wär’ das bitte, wenn Galatasaray gegen den HSV spielen würde?!”
Mädchen 2: „Ich weiß nicht, ob das so gut wäre – die meisten HSV-Fans sind ja Nazis.”
Die Meisten! Solche erfrischenden Analysen traut man sich in den mir bekannten St. Pauli-Kreisen schon seit zehn Jahren nicht mehr. Ich bin dem Mädchen sehr dankbar und schon gespannt auf Dietmar Beiersdorfers Entnazifizierungsprogramm.
Kommentare
16 Kommentare zu “HSV: Reputations-Desaster in Hamburg-Altona”
Also ich denke nicht das Wir HSV fans Nazis sind es gibt sicherlich ein Paar mit diesem gedanken gut, aber man sollte nicht alle in eine Ecke Stellen denn solche Leute hast du in jeder Fanszene und in fast jeden Verein! Ich stehe in der Nordkurve und wenn ein tor fällt für den HSV liegen sich da alle in den Armen sei es Deutsche, Türken, Russen, polen etc…
Du hast vollkommen recht! Ich wollte mit diesem Beitrag auch bestimmt nicht zum Ausdruck bringen, dass ich die meisten HSV-Fans für Nazis halte. In meinem Freundeskreis tummeln sich einige HSVer und die sind – soweit ich das beurteilen kann – keine Nazis.
Ich habe den Dialog aufgeschrieben, weil ich diese extrem vereinfachte und falsche Aussage sehr komisch finde, und weil sie eben doch etwas darüber aussagt, wie der Verein bei manchen Menschen wahrgenommen wird.
Haha, nein sowas traut man sich in unseren Kreisen in der Tat schon lange nicht mehr. Aber es stimmt ja (leider) 😉 auch nicht. Dann wäre die Welt nämlich wieder ein Stück einfacher. Aber leider sind “die meisten” von denen einfach nur die gleichen (wenn nicht gar dieselben) Pinnerberger Normalo-Spacken wie sonnabends inner Schanze auch…o tempora, o mores…
Und trotzdem: Wer will da schon hin in diese winddurchflutete, seelenlose Betonschüssel an der Müllverbrennungsanlage, wo man vom S-Bhf Stellingen ersma zehn Minuten durch die Abfallgerüche der Stadt pilgern darf, bevor man endlich den vielleicht größten Spacken der Stadt (“Lotto”) singen hören darf: “Wenn Du aus Cottbus kommst, kommst Du eigentlich aus Polen…” Dazu sollte Didi Dämlich vielleicht mal was sagen, zu dieser Scheiße vor jedem gottverdammten Spiel, dieser räudigen Rauten… :-/
Haha…..hinter jeder ecke sitzt ein …. das muss ich meiner brasilianischen freundin erzählen die eine Dauerkarte beim HSV hat.
Mal wieder eines dieser plumpen vorurteile genau wie….. alle ausländer ist kriminell und terroristen…. alle pauli fans sind kiffer etc.
gute besserung
Leider muss ich als HSV-Fan das bestätigen. Es gibt immer wieder eine grössere Gruppe, die extrem fremdenfeindliche Sprüche bringen und Gegner mit rassistischen Sprüchen beleidigen. Beispiel: Bukarest-Spiel vor zwei Jahren. Da haben etliche Leute “Zigeuner” gerufen. Und es sind immer mehr eingestiegen, so dass man vermuten muss, dass es nur einer Gelegenheit bedarf, damit die Masse ihre wahre Gesinnung zeigt. Es gibt weitere Beispiele. Ich distanziere mich davon. Das tun auch andere. Aber es sind immer noch viel zu viele Rassisten und rechte Gesinnungsgenossen im Stadion.
“HSV-Fans in den Knast” ist mein Motto.
Intelligente Leute schreiben Intelligente Sachen, dumme Menschen – was anderes….hahaha
hier regiert der pure Neid und der wurde schon in den 10 Geboten verpönt….hahaha
Rätselhaftes Hamburg…
@Elke:
Nur, weil Berlin erst gar keinen Verein hat, über denen es sich auch nur lohnen würde zu streiten. Vom BFC mal abgesehen… 😉
@frank:
Na klar, absoluter Neid, der HSV ist keine Frau – FC St. Pauli, eine dumme Sau…schalalala…
Auch wenn die HSVer nicht mehr – wie in den 1980er Jahren – alles Nazis sind (dafür sind da jetzt einfach zu viele Zuschauer, so viele echte Nazis bekommt man ja kaum in ganz Sachsen zusammen) – vollkommen humorfrei scheinen sie noch immer zu sein. Und das ist ja auch schon mal etwas. Ein erster Schritt sozusagen, back to the roots. Zwischenzeitlich war ich nämlich schon etwas bange: “USP – so italienisch wie Sauerkraut” fand ich schon ok. Oder Jean-Claude, altes Sprunghack?
Ich hatte auch mal so einen „Oh, nein! Jetzt werden sie doch noch lustig“-Moment. Das war vor ein paar Jahren während der tristen Regionalliga-Zeit. St. Pauli musste im Volksparkstadion an einem Samstagnachmittag gegen die HSV-Amateure antreten. Schlimm genug. Es kam noch schlimmer: Da, wo eigentlich die HSV-Fans hätten stehen sollen, war es fast komplett leer, und auf einem Transparent war zu lesen (sinngemäß): „Viel Spaß beim Spiel! Wir sind Bundesliga gucken!“. Doch, das gefiel mir irgendwie.
Die Rauten werden halt wieder nervös, weil wir zumindest theoretisch in die Bundesliga aufsteigen KÖNNTEN – und sie dann am Millerntor antreten MÜSSTEN. Schwupps: Schon werden sie alle wieder zu Nazis 🙂
Ich werde diese Ansicht künftig auch wieder offensiver vertreten, gestern auf einer Party kam die Aussage auf jeden Fall gut an.
[…] pfiffen es die cleveren Mädchen aus Altona ja schon vor Wochen von den Dächern (sportswire berichtete exklusiv), seit gestern weiß es nun auch die Hamburger Morgenpost (MoPo): Beim Hamburger Sportverein in der […]
[…] pfiffen es die cleveren Mädchen aus Altona ja schon vor Wochen von den Dächern (sportswire berichtete exklusiv), seit dem 03. Februar 2009 weiß es nun auch die Hamburger Morgenpost (MoPo): Beim Hamburger […]
Anhören tut sich das übrigens u.a. so:
http://www.ringfahndung.de/archives/aston-villa-hsv-zu-stark-bist-du-zu-schwach
[…] HSV hat wohl ein Nazi-Problem. Nun ist es aus dem latenten Bewusstsein der Menschen in Hamburg auch in die Medien geschwappt, weil es mit Campino Milligan ein prominentes […]