20 Jahre nach der Stadionkatastrophe von Hillsborough werden die bislang unter Verschluss gehaltene offiziellen Dokumente veröffentlicht – vorzeitig.

Wie das britische Innenministerium bestätigte, werden die Hillsborough-Akten nicht noch zehn weitere Jahre verschlossen bleiben. Normalerweise gilt für offizielle Dokumente in Großbritannien eine Verschlusszeit von 30 Jahren.
Die Behörde kam mit dieser Entscheidung wohl auch den Forderungen von Hinterbliebenen nach, die endlich Klarheit über die genauen Ursachen der Katastrophe und die Todesumstände der 96 Opfer haben wollen. Familien und Freunde verlangen schon seit 20 Jahren Aufklärung über die damaligen Geschehnisse. Besonders wichtig ist ihnen, die Widersprüche zwischen dem Untersuchungsbericht und manchen Augenzeugenberichten über die Todeszeitpunkte der Opfer zu erlangen, die teilweise völlig unterschiedliche Zeitangaben enthalten. Manche Hinterbliebenen befürchten, dass unterlassene Hilfeleistung vorliegen könne.
Trevor Hicks, der einer Betroffenengruppe angehört, hofft nun, dass die Angehörigen die freigegebenen Dokumente lesen dürfen, bevor sie in den Medien beröffentlicht werden. Besonders gespannt ist er auf den Report eines Treffens zwischen der damaligen Staatsministerin Margaret Thatcher und den zuständigen Polizeibehörden, das am Tag nach der Katastrophe stattfand. Hicks erklärte in einem Interview, dass er davon ausgehe, dass bei diesem Treffen vereinbart wurde, die Liverpooler Polizei vor Kritik zu schützen.

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