Bestechung scheint im Handball nicht so selten zu sein wie gerne angenommen: Jetzt meldeten sich zwei dänische Schiedsrichter, die im vergangenen Sommer anläßlich eines WM-Qualispiels mit einem Bestechungsversuch konfrontiert wurden – der zuständige dänische Verbandsfunktionär hatte den Vorfall jedoch als unerheblich eingestuft und verschwiegen.

Wie die Zeitung “Jyllands Posten” meldete, wurde den international aktiven Referees Martin Gjeding und Mads Hansen Geld geboten, um sicherzustellen, dass die rumänische Handball-Nationalmannschaft ihr WM-Qualifikationsspiel gegen Montenegro auch sicher gewinnt – 30.000 Euro sollte jeder der beiden Unparteiischen dafür bekommen.

Gjeding und Madsen lehnten ab und informierten den für Schiedsrichter-Angelegenheiten zuständigen Funktionär des dänischen Handball-Verbandes, Ole F. Petersen. Der nun nicht etwa weitere Schritte unternahm und weder die Spitzen des Danmarks Håndballforbund (DHF)noch den europäischen Verband alarmierte, sondern die Sache auf sich beruhen ließ. Zur Begründung erklärte er jetzt gegenüber “Jyllands Posten”, er habe die Sache nicht als wirklich ernst zu nehmen eingestuft. Es habe keinen Grund gegeben, den Bestechungsversuch weiterzumelden, weil die beiden Schiedsrichter ja das angebotene Geld nicht angenommen hätten.

Der DHF zeigte sich jetzt von Petersens Vorgehen entsetzt. Der Generalsekretär Morten Stig Christensen sagte, der Vorfall sei “entrüstend” und ein klares Zeichen, dass der Handballsport jetzt eine “radikale Kulturänderung” brauche.

Der jetzt bekannt gewordene Vorfall ist nicht der erste Versuch, dänische Schiedsrichter zu bestechen: Der ehemalige Referee Henrik La Cour hatte im Jahr 2008 gegenüber dem dänischen Fernsehsender TV2 erklärt, man habe während eines Europacup-Halbfinales in Deutschland versucht, ihn mit 20.000 Dollar zu bestechen.

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