Der neue Manager von HBW Balingen/Weilstetten ist gerade einmal 28 Jahre alt. Als studierter Sportmanager näherte er sich der Praxis zunächst beim Wilhelmshavener HV, später dann beim TBV Lemgo, wo er als kaufmännischer Leiter im Hintergrund wirkte. Zudem spielt er Handball in der Regionalligamannschaft des TBV.

Steile Karriere, die Sie da hinlegen…
Chatton: Wieso?

Nun ja, Sie werden ab der kommenden Saison hauptamtlicher Manager eines Erstligavereins sein – und das mit 28 Jahren.
Chatton: Wenn man die Branche betrachtet, ist das sicher ein wenig ungewöhnlich. In aller Regel bekleiden ehemalige Bundesliga-Spieler diese Positionen, ich hingegen komme über die BWL-Schiene da rein. Aber ich finde die Aufgabe interessant. Sicher bin ich mit 28 Jahren noch sehr jung, aber Balingen ist auch ein junger Verein. Ich glaube, dass wird sehr gut passen.

Bei der ersten Versammlung der HBL werden Sie wohl der Benjamin im doppelten Wortsinn sein, oder?
Chatton: Das ist wohl so. Aber viele der handelnden Personen habe ich ja schon kennen lernen dürfen. Ich war auch schon bei zwei HBL-Versammlungen dabei. Ich hoffe, auch in meiner neuen Position positiv und gut aufgenommen zu werden.

Wie kam es überhaupt dazu?
Chatton: Die Handballwelt ist bekanntlich überschaubar. Irgendwann hatte es sich herumgesprochen, dass in Balingen diese Stelle frei werden sollte. Ich habe darüber nachgedacht, mit den Offiziellen gesprochen, und beide Seiten haben festgestellt, dass wir gedanklich in dieselbe Richtung gehen. Jetzt wollen wir ab Sommer gemeinsam die Dinge in Balingen weiterentwickeln.

Haben Sie sich mit Ihrer künftigen Umgebung schon vertraut machen können?
Chatton: Eingeschränkt. Ich war insgesamt drei oder vier Mal vor Ort und werde ganz sicher zum letzten Heimspiel dieser Saison gegen Frisch Auf Göppingen noch einmal nach Balingen fahren, bevor ich meinen Standort ganz dorthin verlagere. Aber ich habe hier in Lemgo viel über Martin Strobel erfahren. Der ist schließlich ein Kind der Balinger Region. Den habe ich natürlich schon ausgefragt.

Von einem Champions-League-Aspiranten zu einem Klub, der gegen den Abstieg spielt – darf man da wirklich von einem Karrieresprung sprechen?
Chatton: ich denke schon, weil ich in Balingen in verantwortlicher Position handeln werde. Sicher ist die Situation in Balingen mit dem Blick auf die Tabelle eher wackelig. Aber das Projekt ist überaus interessant. Die Verantwortlichen dort wissen sehr genau, dass sie nun in der Bundesliga angekommen sind und dass Veränderungen nötig werden, um dort auch zu bleiben.

Sie selbst spielen immer noch Handball und verstärken in Lemgo das Regionalligateam. Werden Sie Ihre Karriere in Balingen fortsetzen können?
Chatton: Können schon. Aber das wird zeitlich sicher sehr schwierig. Hier in Lemgo bin ich ja nur in der zweiten Reihe tätig – und es ist trotzdem schwierig, in der Regionalliga mitzuspielen. In Balingen stehe ich in der ersten Reihe. Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit

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