Ehrgeizige amerikanische Eltern können ihren Nachwuchs ab Montag per Gentest auf seine sportliche Eignung testen lassen.
Das Unternehmen Atlas Sports Genetics bietet dann kostengünstige Tests des Gens ACTN3 an, bei denen überprüft wird, ob die Stärke eher im Ausdauerbereich oder in Schnelligkeit liegt. Eltern könnten dann entsprechende Sportarten für ihre Kinder auswählen.

149 Dollar soll der Gentest kosten, der auf dem Ergebnis einer Studie aus dem Jahr 2003 basiert. Damals stellten Wissenschaftler bei Untersuchungen von Spitzensportlern fest, dass Athleten, die besonders gut in Ausdauersportarten waren, häufig eine andere Gen-Variante aufwiesen als beispielsweise Sprinter.

Obwohl bereits ein ähnlicher Test angeboten wird, ruft die neueste Untersuchungsmöglichkeit nun vermehrt Kritiker auf den Plan. Die Untersuchung sei nicht wirklich aussagekräftig, bemängeln Gen-Experten, weil das getestete Gen nur eines von rund 200 sei, die sportliches Leistungsvermögen beeinflussen.

Gegenüber der New York Times erklärte Professor Carl Forster von der University of Wisconsin-La Crosse, dass nicht jeder Sportstar auch wirklich genetisch so beschaffen sei, wie es die Reklame für den Test vorgaukele. Überdies gebe es viel kostengünstigere und zuverlässige Methoden, um die Stärken eines Kindes herauszufinden. Man müsse lediglich “alle Kinder einer Schulklasse loslaufen lassen und schauen, wer am schnellsten ist.”

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