McCain? Obama?
Die Frage, wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten wird, hat natürlich auch die Spieleindustrie auf den Plan gerufen. Und so kann man die Spitzenkandidaten online in diversen (Kampf-)Sportarten gegen einander antreten lassen – eines der hier besprochenen Games ist übrigens das erste Polit-Projekt eines indischen Spielanbieters, das in Hyderabad entwickelt wurde.

In diesem Wahlkampf gab es eine Premiere: Obama war der erste Kandidat, der in einem Computerspiel für sich warb, sein In-Game-Advertising fand in “Burnout Paradise” auf der Xbox 360 statt. Das Genre Online-Fight/Politspiele ist dagegen schon älter, vor fünf Jahren brachte der – letztlich erfolglose – demokratische Kandidat Howard Dean “The Iowa Game” heraus, das ihm bei den Vorwahlen nullkommanix nutzte.

Immerhin: Auch fünf Jahre nach diesem ersten Game finden McCain und Obama spieltechnisch fast ausschließlich als Action-Figuren statt, wie in “Presidential Paintball”, wo sich der präferierte Kandidat in den Gängen des Weißen Hauses mit viel grüner Leuchtfarbe zunächst gegen die innerparteiliche Konkurrenz durchsetzen muss.

Wer die Kandidaten und gleichzeitig natürlich den künftigen Präsidenten der USA als Martial Arts-Fighter erleben möchte, ist bei “Kung Fu Election” richtig, einem für deutsche Tastaturen allerdings nur bedingt geeigneten Game, bei dem es, wenig überraschend, darum geht, den politischen Gegner alle zu machen.

Kommen wir nun zu “The Big Fight”, dem ersten Polit-Spiel der indischen Game-Schmiede 7Seas Technologies.
Drei Monate Entwicklungszeit wurde benötigt, bis Obama und McCain gegeneinander boxen konnten, weitere politische Spielchen werden von 7Seas nicht ausgeschlossen, wobei man bis Ende des Jahres 2008 auch indische Themen wie Kochen und Hochzeiten zu Games verarbeiten wird.
Und das Boxspiel? Ist ein Boxspiel, das Freunden der Sportart Spaß machen wird, und natürlich auch allen, die McCain gern mal verhauen möchten. Oder Obama.

Lustiger und vor allem unblutig ist der Debatten-Simulator, ein rein textbasiertes Spielchen, in dem es darauf ankommt, auf einen Vorwurf des Gegners möglichst schnell zu reagieren und unter den drei vorgegebenen Antwortmöglichkeiten eine möglichst schlagfertige Replik zu finden.
Nach ein paar Minuten wird das Ganze jedoch auch wieder öde, und es ist Zeit für

Die Kampagne, ein kleines Simulationsspiel, in dem man versuchen muss, Wähler in den verschiedenen Bundesstaaten von Obama (oder McCain) zu überzeugen. Empfehlenswert: Der Fortgeschritten-Modus, zu dem es heißt: “It´s not the vote that counts, it´s who counts the vote.”

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