Schon vor Beginn der Weltmeisterschaft in Südafrika ergab eine Nielsen-Befragung, dass 65 Prozent der User den Videobeweis befürworten. Die Fehlentscheidung beim gestrigen WM-Match zwischen Deutschland und England, bei dem den Engländern ein reguläres Tor aberkannt wurde, hat für großen Wirbel gesorgt. Einmal mehr wurde die Forderung nach Videoaufzeichnungen bekräftigt, die korrekte Schiedsrichter-Entscheidungen fördern sollen.

“Eine Nachbefragung wurde zwar nicht durchgeführt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Akzeptanz auf Konsumentenseite durch Ereignisse wie das gestrige zusätzlich beeinflusst wird”, sagt Irene Salzmann, Director Communications DACH bei Nielsen. Demnach hätten sich aktuell nach diesem “Anti-Wembley-Tor” noch mehr Menschen für den Videobeweis ausgesprochen.

Deutschland leicht unter Durchschnitt

Die Zustimmung zu Videoaufzeichnungen liegt in Deutschland mit 61 Prozent leicht unter dem weltweiten Durchschnitt. In Großbritannien sprechen sich hingegen 68 Prozent dafür aus. Österreich (66 Prozent) und die Schweiz (74 Prozent) liegen ebenfalls über dem weltweiten Schnitt.

Besonders groß ist die Forderung nach dem Videobeweis in Latein- und Südamerika. Laut Nielsen stimmen 77 Prozent der Mexikaner für die technische Unterstützung der Schiedsrichter. Die höchste Akzeptanz erfährt der Videobeweis in Argentinien. Dort wollen 84 Prozent der Befragten eine solche Schiedsrichter-Unterstützung einführen.

Die FIFA zeigt sich trotz der vermehrt wiederholten Forderungen nach dem technischen Hilfsmittel resistent gegen den Videobeweis. Eine Einführung soll auch nach der Fehlentscheidung im Match zwischen Deutschland und England nicht neuerlich diskutiert werden.

Kommentare

1 Kommentar zu “Fußball-WM: Internetnutzer fordern Videobeweis”

  1. Christian am 01.17.11 21:18

    Klares JA für einen Videobeweis im Fußball. Ein oder zwei zusätzliche Schiedsrichterassistenten (Video-Assistenten) sollten das Spiel konzentriert an ihren Monitoren verfolgen und die fraglichen oder anstößigen Spielszenen auf die Video-Großleinwand des Stadions werfen, damit die Zuschauer einer möglichen Korrektur der Schiedsrichterentscheidung folgen können.

    Seit dem bekannt gewordenen Fußball-Wettskandal um Robert Hoyzer, sind für mich Schiedsrichterentscheidungen keine Tatsachenentscheidungen mehr.

    Mir völlig unverständlich, warum man nicht spätestens nach dem 2005er Wett-Skandal keine Video-Unterstützung im Profi-Fußball einführt, wie sie im Eishockey längst praktiziert wird.

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