Fußball und Revolution

von Martin Krauss

Schafft die dritte, vierte, fünfte Halbzeit! Arabische Fußballfans mischen mit bei den Umbrüchen in ihren Ländern, in Ägypten, Tunesien und nun auch in Libyen und Algerien.

Jüngst verlinkte ich hier auf einen Artikel des amerikanischen Sportjournalisten Dave Zirin. Das Thema ließ mich nicht los, und ich recherchierte weiter über den Anteil, den Ultras an der ägyptischen Revolution haben. Meine monatliche taz-Kolumne „Über Ball und die Welt“ handelt davon: Die Fußballrevolution.

Der amerikanische Journalist und Nahostexperte James M. Dorsay, auf den ich mich bei meinem Text an einigen Stellen beziehe, zieht das, wir mir scheint: überzeugende Resümee: „Dass organisierte Fußballfans bei den Antiregierungsprotesten in Ägypten dabei sind, ist der schlimmste Albtraum jeder arabischen Regierung.“

In Ägypten wurde der Ligabetrieb schon sehr früh ausgesetzt, weil das Regime Angst vor den sich dort zusammentuenden und artikulierenden Massen hatte. Ähnliches geschah auch in Algerien und Libyen, als sich dort die ersten noch eher schwachen Proteste zeigten. Und aus Tunesien berichtete die Jungle World schon am 3. Februar über einen Fußballfan, der erklärte, „wie man bei Zusammenstößen mit der Polizei nach Fußballspielen deren Strategie gelernt und dieses Wissen nun für die Revolution nutzbar gemacht“ habe.

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