Die Olympiateilnehmerin Imke Duplitzer hat vor dem Start der Sommerspiele IOC und DOSB scharf kritisiert. Die Fechterin kündigte an, sie werde lediglich an ihren Wettkämpfen teilnehmen und alle anderen Veranstaltungen meiden, da ihr die Kommerzialisierung und die Macht der Funktionäre zu weit gingen.

Im Interview mit ZEIT ONLINE sagt die Silbermedaillengewinnerin von 2004: „Mich stören diese Regeln, diese Kommerzialisierung ohne Grenzen. Das IOC spricht immer vom olympischen Gedanken und stellt sich als Wertewahrer der olympischen Idee dar. So ist es aber nicht. Das IOC hat klar wirtschaftliche Interessen und richtet die Spiele wie eine Verkaufsshow aus.“

Die Sportlerin sieht die Existenz einiger Sportler bedroht: „Das IOC hat zu viel Macht! Es wirtschaftet in einem Monopol. Wennes beschließt, die oder die Sportart ist nicht mehr olympisch, fließen keine Fördergelder mehr. Es gibt viele junge Sportler, die Angst haben.“

Die 33-Jährige geht auch den Generaldirektor des DOSB, Michael Vesper, persönlich an. Duplitzer: „Michael Vesper vom DOSB ist zwar unser Delegationsleiter. Ich möchte mich aber eindeutig davon distanzieren, dass er mich oder meine Meinung vertritt.“ Zum Umstand, dass Vesper Mitglied der Grünen ist, sagt Duplitzer: „Ein Parteibuch zu besitzen und bestimmte Werte zu vertreten, muss nicht automatisch miteinander einhergehen.“

Duplitzer kündigt an, die Eröffnungsfeier und „die anderen PR-Aktivitäten des IOC“ zu boykottieren. Sie werde gleich nach ihren Wettkämpfen wieder nach Hause fliegen.

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