Auf den Tag 20 Jahre nach der Tragödie im Hillsborough-Stadion soll Liverpool ein Viertelfinal-Spiel in der Champions League austragen. Steven Gerrard, der damals eine Cousine verlor, appellierte nun an die UEFA, das Match zu verlegen.

Die Katastrophe von Hillsborough hatte zum Tod von 96 Menschen geführt, 730 Besucher des FA Cup-Halbfinals zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest hatten Verletzungen erlitten.
Zu der Katastrophe war es durch Fehleinschätzungen des Ordnungspersonals gekommen, die aufgrund des großen Andrangs mit Gate C ein zusätzliches Tor öffnen ließen, so dass die einströmenden Fans unkontrolliert in den Mittelblock strömten.
Dieser Mittelblock war als Folge des Andrangs rasch überfüllt, für die dortigen Fans gab es allerdings kein Entkommen, weil Zäune und verschlossene Tore sowohl die Flucht in die benachbarten leeren Seitenblocks als auf das Spielfeld verhinderten.
Hillsborough sei für die Stadt Liverpool bis heute ein traumatisches Ereignis, sagte Gerrard nun, daher hoffe er, dass die UEFA “gesunden Menschenverstand walten läßt” und das Spiel verlege. Man sollte denken, dass der Verband versteht, wie wichtig dieses Datum für die Menschen von Liverpool ist, meinte Gerrard weiter, “aber leider nimmt man nicht immer Rücksicht auf Geühle.”
Der Verein hatte die UEFA bereits schriftlich um eine Verlegung des Spiels gebeten, allerdings keine Antwort erhalten.
“Nun warten wir darauf, ob man uns zwingen will, anzutreten – was nicht ideal wäre, angesichts all der Emotionen, die diesen Tag mit dem Verein verbinden.” Der Jahrestag solle schließlich “für Liverpool der Tag des Gedenkens an alle Menschen, die ihr Leben verloren” sein – er selber, fügte Gerrard hinzu, denke ständig an Hillsborough, “ich habe ein Familienmitglied dort verloren.”

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