Am frühen Samstagmorgen wurden Fans von Chemie Leipzig von vermummten, mutmaßlich rechtsradikalen Tätern überfallen und verprügelt. SportsWire dokumentiert die Erklärung der Faninitiative “Bunte Kurve” zu dem Überfall, bei dem laut Polizeiangaben ein Chemie-Fan Knochenbrüche im Gesicht davontrug..

Brutaler Angriff auf Anhänger der BSG Chemie Leipzig
Am Samstag, den 3. Januar, gegen 8:45 Uhr wurden etwa 50 bis 60 Fans der BSG Chemie Leipzig auf dem Weg zu den Hallenkreismeisterschaften in der Ernst-Grube-Halle von ungefähr 45 vermummten, bisher unbekannten Personen angegriffen.
Dabei schreckten die Täter nicht davor zurück, Frauen zu attackieren und Kinder zu bedrohen.
Ein Fan wurde so schwer zusammengeschlagen, dass er mit Verdacht auf Brüche der Gesichtsknochen stationär im Krankenhaus behandelt werden musste. Ein weiterer Anhänger wurde mit Prellungen im Gesicht ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert.
Weitere Fans wurden bei dem unerwarteten Angriff leicht verletzt, was bei der Aggressivität und der Gewaltbereitschaft jedoch als reines Glück angesehen werden kann.
Die Angreifer trugen Totenkopf-Sturmmasken, beschimpften die Fans während ihres Angriffes immer wieder als „Juden“ und schrieen „Töten“.
Ein politischer Hintergrund ist demnach nicht auszuschließen.
Die Polizei traf kurz nach dem Übergriff in der Jahnallee an der Straßenbahnhaltestelle „Sportforum“ ein und konnte keinen der Täter mehr ergreifen oder deren Identitäten feststellen.
Der in einer Sicherheitsbesprechung in der Vorwoche besprochene Einsatz eines Streifenwagens zur Überwachung der An- und Abreise der Fans war wider Erwarten nicht erfolgt.
Dieses Ausmaß der Gewalt hat nichts mehr mit einer gesunden Rivalität unter Fangruppierungen zu tun, sondern gleicht einem einseitig provozierten Bandenkrieg.
Dies widerspricht dem Selbstverständnis der Fans und all den Idealen emotionaler und kreativer Unterstützung, welche bei der BSG Chemie Leipzig und ihren Fans gelebt werden.
Die Brutalität des Angriffs und die antisemitischen Rufe sprechen eine eindeutige Sprache und sind nicht nur für die beteiligten Fans erschreckend.
Derartige Vorfälle dürfen nicht hingenommen werden und erfordern ein konsequentes Vorgehen der Polizei. Die Stiefmütterlichkeit, mit welcher der Leipziger Fussball und seine Fankultur in der Stadt bislang behandelt wurden, muss ein Ende finden.
Wir als aktive Fans und Initiatoren der Bunten Kurve verurteilen diese Geschehnisse und wünschen allen Verletzten eine gute Besserung.

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