Nämlich diese: Warum haben Sie eigentlich, als es um Miroslav Kloses erstes WM-Tor ging, vom „inneren Reichsparteitag“ gesprochen?

Was ist, wenn vor 28 Millionen Deutschen, vor einer dreistelligen Millionenzahl weltweit und vor den Zuschauern in einem ausverkauften großen Fußballstadion eine solche Masseninszenierung stattfindet, noch „innen“? Von der Formulierung lernt man ja gerade, dass, erstens, einige Mitmenschen sie noch nie gehört haben, während, zweitens, andere mitteilen, dass sie sie stets und ständig benutzen, ohne dass ihnen je ein NS-Bezug aufgefallen wäre. Eine dritte Gruppe wiederum versichert, dass der Ausdruck etwas mit ironischer Distanz und Brechung von NS-Propaganda zu tun hätte, während die vierten herausgefunden haben, dass nur Nazis so sprechen.

Könnte es aber nicht sein, dass Sie, Frau Müller-Hohenstein, diese Floskel benutzt haben, weil das, was da fürs Fernsehen inszeniert wird, doch die ein oder andere Ähnlichkeit mit Massenaufläufen der angedeuteten Art hat? Und dass Sie das un- oder vorbewusst wahrgenommen und entsprechend formuliert haben? Um ehrlich zu sein: Wenn ich Freuds Psychopathologie des Alltagslebens richtig verstanden habe, kann es gar keine andere Erklärung geben.

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