Das sympathische Magazin 11Freunde hat, so war zu lesen, für geschätzte drei Millionen Euro 51 Prozent der Anteile an Gruner+Jahr verkauft.

Wie der Kontakt zustande kam, hat der legendäre Rechercheur Hans Leyendecker in der Süddeutschen herausgefunden:

„Als Volker Breid, einer der G+J-Verlagsgeschäftsführer, der Fan von Manchester United ist, Geburtstag hatte, schenkte ihm ein Freund ein Abo der Fußballzeitschrift. Vorigen April vermittelte ihm Gala-Chefredakteur Peter Lewandowski, der Fan des 1. FC Kaiserslautern ist, als Geburtstagsgeschenk eine Heftkritik bei 11 Freunde in Berlin-Friedrichshain.“

Und wenn er runden Geburtstag hat, wird er zur Blattkritik zum stern geschickt? Zur Silbernen Hochzeit kriegt er einen Termin beim Spiegel? Und wenn ihm einer ganz ganz übel will, dann wird Herr Breid vor die Redaktion der Gala gehockt, um zu erzählen, wie unabhängiger Journalismus funktioniert?

“Wenn Breid über dieses erste Treffen im Konferenzraum des Blattes berichtet, gluckst er vor Lachen. Solche Fan-Konferenzräume kannte er nicht.”

Sehr glucksend! Klitschen zu begaffen, deren Redakteure nicht auf Designerstühlen hocken, die selbst zur Kaffeemaschine schreiten (und sogar zum Aldi, um dort ein Pfund Jacobs und Filtertüten zu kaufen) und die nicht in lichtdurchfluteten Lofts Printprodukte entwerfen, die nachher keiner lesen möchte, weil die coolen Jungs, die sie geplant haben, leider niemanden aus der Zielgruppe persönlich kennen.

Was kriegen eigentlich Kinder geschenkt, die das Pech haben, solch total coole und echt hippe Väter zu haben, deren gegenseitige Präsente aus Redaktionsbesuchen, die Zoobesuchen gleichen, bestehen? Zum bestandenen Abi darfst du bei Neon eine Blattkritik machen? Und wenn du durchgerasselt bist, musst du zur Strafe  eine halbe Stunde über Yuno reden?

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