Ein Pups, drei Platzverweise

von Elke Wittich

Wegen böswilligen Pupsens wurde ein britischer Amateur-Kicker am Wochenende vom Platz gestellt.

Der Schiedsrichter sah es als erwiesen an, dass der Kicker von Chorlton Villa nicht etwa unter Blähungen litt, sondern den Gegner mit lauten Darmgeräuschen ablenken wollte – ein Spieler des anderen Teams, International Manchester, war nämlich gerade zum Elfmeter angetreten. Und war mit seinem Strafstoß nicht erfolreich gewesen, denn der Villa-Keeper konnte den Ball mit wenig Mühe halten.
Nach der Roten Karte, die mit “ungentlemanly conduct”, unsportlichem Verhalten, begründet wurde, wurde der Elfmeter wiederholt, diesmal konnte der Schütze sicher verwandeln.
Sehr zum Missfallen des Torhüters, der sich laut darüber beklagte, der Schiedsrichter sei der schlimmste Unparteiische, den er je erlebt hätte – und der sich daraufhin prompt ebenfalls Rot einfing.
Wenige Minuten später wurde ein weiterer Villa-Spieler vom Platz gestellt, dem die bisherigen Referee-Entscheidungen zuungunsten seines Teams ebenfalls nicht sonderlich gefallen hatten. Trotzdem schlug Chorlton International am Ende mit 6:4.
Der Schiedsrichter erklärte später gegenüber der Tageszeitung “Daily Telegraph”, es habe sich für ihn eigentlich um einen ganz normalen Spieltag gehandelt, alle Rot-Sündern hätten ohne große Zicken das Spielfeld verlassen, und niemand habe ihn körperlich attackiert. Gleichwohl wollte der Referee lieber anonym bleiben.
Vielleicht auch, weil man bei Villa nicht unbedingt glücklich mit der Spielführung des Unparteiischen war, denn Manager Ian Treadwell erklärte, es sei zwar ein Fehler gewesen, dass seine Jungs sich über die Entscheidungen beschwert hätten, aber andererseits habe der Referee “die Regeln viel zu buchstabengetreu ausgelegt. Ein bisschen mehr gesunder Menschenverstand wäre wünschenswert gewesen.”

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