Doping und Fußball

von Martin Krauss

Im Blog catenaccio, das sich vor allem mit Fußball und speziell dort Bayer Leverkusen beschäftigt und dem also abseitige Themen nicht fremd sind, findet sich ein Interview mit mir zur Thema Doping und Dopingfreigabe. Überschrift ganz prosaisch: Interview mit Martin Krauß.

Mir scheint, dass ein paar der wichtigen Fragen, die sonst gerne ausgeblendet bleiben, in dem Gespräch angeschnitten wurden. Ob meine – zum Teil zugegeben halbfertigen – Antworten überzeugen, weiß ich nicht, und im Grunde sollen sie es auch nicht: Es geht mir viel mehr darum, Fragen zu stellen, Probleme zu formulieren und ein paar Kollegen darauf aufmerksam zu machen, in welch trübem ideologischem Gewässer sie sich tummeln.

Minikostprobe: 

Frage: “Der Eindruck entsteht, dass sich etwas ändern muss. Müssen wir uns ändern oder der Sport? Wie und wo kann man das Übel anpacken?”

Antwort: “Das weiß ich nicht. Mir selbst gefällt Sport weiterhin, besonders der große Sport, der Weltklasseleistungen produziert. Und weder das Wissen, dass da Geld bezahlt wird, noch das Wissen, dass da mit Pharmazie oder anderen chemischen Produkten gearbeitet wird, noch das Wissen, dass im Trainingsalltag mitunter politisch sehr unkorrekte Sätze formuliert werden, bringt mich von meiner Liebe zu großem Sport weg. Wer aber sagt, er wolle aus diesem oder jenem oder doch diesem Grund vom Sport nichts mehr wissen, der soll dies für sich so entscheiden. Das ist völlig okay. Wer will, kann ja auch die Rockmusik hassen, weil da Drogen im Spiel sind (habe ich zumindest gerüchteweise gehört).”

Parallel zu dem Interview mit mir hat Jens Peters, der Betreiber von catenaccio, auch den Frankfurter Publizisten Matthias Heitmann befragt, der wesentlich strikter (und vielleicht auch, so es das Wort gibt: neoliberaler) als ich eine Freigabe fordert.

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