Crisis? What crisis?

von Elke Wittich und Boris Mayer

Einige Meldungen zur aktuellen Finanzkrise: Liverpool verschiebt den geplanten Stadionneubau.
Die Formel 1 befürchtet in den nächsten Jahren Schwierigkeiten beim Teamsponsoring, zudem geraten durch stockenden Neuwagenabsatz bereits jetzt Hersteller unter Druck. Außerdem liegen Teile der Vermarktungsrechte für die Rennserie ausgerechnet bei Lehman und
Morgan Stanley.
Deutsche Vereine und Verbände scheinen dagegen in einem anderen Wirtschaftsuniversum zu leben…

Die Krise beeinträchtigt nach und nach alle Branchen, lediglich der deutsche Sport wirkt seltsam unbeeindruckt.
Allzu sicher sollten sich Fans und Aktive jedoch nicht sein: Die Wahrscheinlichkeit, dass wenigstens ein für Finanzen verantwortlicher Funktionär Teile des Vereins- oder Verbandsvermögens in Aktien aktueller oder morgiger Pleiteunternehmen oder in werthalbierte Fonds investiert hat, ist groß.

Und auch auf die Zahlungsfähigkeit oder auch nur den Zahlungswillen plötzlich angeschlagener Sponsoren sollte nicht in jedem Falle spekuliert werden.

Denn dass die Krise bislang noch nicht mit dem Sport in Verbindung gebracht wurde, liegt zum einen an der klasischen Doofheit deutscher Sportjournalisten und zum anderen daran, dass alle diejenigen, die Ahnung von Ökonomie haben, derzeit mit Wichtigerem beschäftigt sind.

Lange wird es aber nicht dauern, bis man beim Wegräumen der Trümmer auch auf Sportliches stößt.
Schön wird das nicht.

Kommentare

1 Kommentar zu “Crisis? What crisis?”

  1. sauzwerg am 10.06.08 13:20

    In manchen Bereichen glaube ich an die schöpferische Kraft, die aus der Abwesenheit von zuviel Geld erwächst:
    Wenn einmal kein “Megatransfer” oder “Hammereinkauf”, je nach berichtendem Medium, getätigt und stattdessen die eigene Jugend doch einmal eines Blickes gewürdigt wird, dann könnte das was haben.

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