Das geht nun wirklich nicht: Da sind beim Confederations Cup schon mal einige der besten Fußballspieler der Welt in Südafrika zu Gast – und dennoch sind die Stadien nicht ausverkauft. Bislang gab es bei jedem Spiel freie Plätze. Besonders lange Gesichter machten die Turnier-Verantwortlichen beim 5:0 des Europameisters Spanien gegen Neuseeland am vergangenen Sonntag. Gerade mal 21 000 Zuschauer wollten das Spiel sehen – das Royal Bafokeng Stadion war damit nur zur Hälfte gefüllt. Jetzt hat sich in dieser Sache der südafrikanische Gewerkschafts-Dachverband COSATU eingeschaltet.

Dessen Sprecher Patrick Craven veröffentlichte eine Meldung, in der es heißt:
„Die niedrigen Besucherzahlen bei einigen Spielen sind peinlich für das Land. Wir müssen die Zahlen verbessern, um der Welt unsere Leidenschaft für den Fußball zu demonstrieren und alle Zweifel an unserem Einsatz für die WM 2010 aus dem Weg zu räumen.“ Er rief die Südafrikaner dazu auf, Karten für die restlichen Spiele zu erwerben.

Hmm, wenn ich südafrikanisches Gewerkschaftsmitglied wäre, würde ich vielleicht nicht sofort austreten. Aber ich würde Mr. Craven einige Fragen stellen:

Sind 70 Rand für die billigste Karte vielleicht zuviel?

Warum sollte ich mein Geld jetzt für ein sportlich komplett unwichtiges Turnier verballern?

Was habe ich davon, mir eine von vornherein klare Angelegenheit wie Spanien gegen Neuseeland im Stadion anzugucken?

Und überhaupt: Haben Sie gehört, was der Spanier Xabi Alonso über die Vuvuzelas gesagt hat? Verbieten lassen will er die. Nee, der soll mal schön unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen.

Kommentare

7 Kommentare zu “COSATU: Genossen! Auf in die Stadien!”

  1. dg am 06.18.09 20:17

    Xabi Alonso hatte doch aber erklärt, dass er damit nur einer Anregung eines linken Sportblogs aus Alemania Nachdruck verleihen wollte…

  2. Sven Sakowitz am 06.18.09 20:42

    Stimmt! Aber diesen Teil des Zitats hat die “Cape Times” wohlweislich verschwiegen.

    Ich würde ihn für seine Vuvuzela-feindlichen Äußerungen auch nur kritisieren, wenn ich südafrikanischer Gewerkschafter wäre.

    Als genervter TV-Zuschauer aus Norddeutschland sage ich: Willkommen im Club, Xabi!

  3. dg am 06.18.09 20:50

    Richtig! Selbst vor dem Fernseher ist ja die Kommunikation kaum mehr möglich…

  4. Sven Sakowitz am 06.18.09 21:02

    Ich hab’ ja auch schon einen Schritt weiter gedacht (das aber noch nicht dem Xabi mitgeteilt): Wie übel wird es erst, wenn diese Dinger ab Januar 2010 in Schwarz-Rot-Gold-Design in jeden Supermarkt stehen, und dann während der WM jeder, aber auch wirklich jeder Deutschland-Depp damit nervt. Da wünscht man sich ja jetzt schon die kleinen Deutschland-Fahnen an den Autos zurück (weil: inhaltlich genauso bedenklich, aber nicht so laut).

  5. Elke Wittich am 06.18.09 21:45

    Jetzt bringt sie doch nicht auf Ideen, *seufz*

  6. Lutz am 06.18.09 21:49

    vielleicht ist es aber auch so, dass die ZA – gesellschaft tief gespalten ist. warum? wegen der vuvuzelas natürlich. in leute die tuten und welche, die genervt sind. und die stadien sind jetzt so leer, weil die genervte hälfte nicht mehr kommen mag.

  7. Elke Wittich am 06.18.09 23:54

    Dann könnte es – so wie hier Raucher- und Nichtraucher-Kneipen – dann dort besser Tuten- und Nichttuten-Stadien geben 🙂

    Hmmm. Und hier dann bitte Eishockey-Stadien garantiert ohne Heimorgel-Generve…

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