Comedians on Tour

von Sauzwerg

Großartige komödiantische Leistung vom Radfahrtalent Riccardo Ricco.

Am Sonntag war zu bestaunen, wie Riccardo, so wie einst Lance Armstrong, den Berg hinaufflog. Gemeint ist jener Armstrong, der selbst nicht des Dopings überführt wurde, aber immerhin seine frisch aufgetauten Urinproben, denen man die Siege nun aber wohl laut ASO, UCI, SPD und MFG trotzdem nicht mehr aberkennen kann.
Da soll noch mal einer sagen, Urin schiesse keine Tore.

In meinen albernsten Träumen sehe ich manchmal medizinisch technische Assistenten am Rande eines Laborsparcoures mit Geldscheinbündeln winken und gelb gefüllte Reagenzgläser anfeuern, die, mit “Lance”, “Jan” und “Ivan” beschriftet, sich tischaufwärts ein Kopf-an-Kopf-Rollen liefern…

Den Kommentatoren war die Ratlosigkeit anzumerken. Man moderierte ein wenig ins Vage, füllte aber gleichzeitig das Formular der Umfrage nach dem bizarrsten Radsportereignis des Jahres nebenher noch einmal neu aus, wo bisher Jan Ulrich zu Besuch beim ohnehin jederzeit bizarren Beckmann noch ganz oben stand.

Selbst dem stehengelassene Sebastian Lang schien eher nach Lachen zumute zu sein, aber wer kann
das schon, wenn einem die Zunge bis zum Lenker aus dem Hals hängt?
Lediglich einige Kritiker warfen Ricco ein gewisses Overacting vor, was aber als besonders gelungene
Live-Action-Karikatur zur gesamten Situation im Radsport gewertet werden muß.

Zuletzt lachten dann noch die Labormitarbeiter, die die Probe, die immer noch weiterfahren wollte, gegen deren Widerstand in die Apparaturen zu füllen hatten.

Die Zuschauer sollten sich die gute Laune auch nicht verderben lassen, sondern endlich lernen, die etwas bizarrere Komik des modernen Radsport zu geniessen.

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