Fernsehen, Football, NFL, US-Sports

Feb

6

Casting Show für Sportler? Ja, das gibts.

von Boris Mayer

Vor Casting Shows im Fernsehen kann man sich kaum retten. Überall und ständig wird händeringend nach dem besten Gesangstalent, dem hübschesten Model, dem lustigsten Comedian, dem spektakulärsten Zauberer oder der am besten zusammen passenden Girl-, Boy- oder gemischten Band gesucht. Inzwischen ist man wohl auch auf der Suche nach dem, was man als nächstes suchen könnte. Footballspieler, zum Beispiel

Der US-Sender Spike TV sucht nun in einer solchen Casting Show Sportler. Nicht irgendwelche Sportler, nein, es sind American Football Spieler, und auch da ist das Angebot begrenzt auf zwei Positionen, die Wide Reciever und Defensive Backs.
Bis auf die Tatsache, dass es um Sportler geht, ist auch hier das Sendungskonzept so wie immer. Ein ehemaliger Spieler, Michael Irvin – in den 90ern Star Wide Reciever bei den Dallas Cowboys und Mitglied in der Pro Football Hall of Fame – tritt als Erfinder, Namensgeber und Host der Show auf. Daneben hat er wohl auch seine Beziehungen zu seinem alten Verein spielen lassen: zu gewinnen gibt es einen Platz im diesjährigen Trainingscamp-Kader der Dallas Cowboys.
Die Plätze in diesen Kadern sind begehrt, vor allem auch, weil die Kader auf 80 Spieler begrenzt sind. Dort hat der Gewinner dann die Chance, die Coaches zu überzeugen und es in das 53 Spieler umfassende Aufgebot für die Saison zu schaffen – oder zumindest in die sechs Spieler umfassende Practice Squad zu kommen, aus der während der Saison immer mal wieder ein Spieler für einen lange verletzten in die Mannschaft aufrücken kann.

Als besondere Inspiration, diese Herausforderung des “The Michael Irvin Football Project” anzunehmen, nennt Irvin die Geschichte des im diesjährigen Super Bowl mit den Arizona Cardinbals nur knapp unterlegenen Quarterbacks Kurt Warner. Dieser packte, nach dem College und bevor er über die World League in die NFL kam, in einem Supermarkt Einkaufstüten und legte dann eine große Karriere hin: Drei Mal spielte er im Super Bowl, einmal gewann er ihn.
Irvin glaubt aber, dass nicht nur der Gewinner den Sprung zu den Profis schaffen kann. “Ich denke, dass einige derjenigen, die nicht gewinnen, in das Trainingslager einer der anderen Mannschaften eingeladen werden”.

Da Casting-Shows immer gerne importiert werden, darf man ruhig schon einmal gespannt sein, wer demnächst auf RTL, Pro7 oder gar DSF einen Fußballer sucht.

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