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Am vergangenen Mittwoch schrieb Hans-Jörg Butt Geschichte: Beim Spiel der Zweitvertretung von Bayern München gegen den VfR Aalen verwandelte er einen Elfmeter zum 3:0. Damit hat er nun in der ersten, zweiten und dritten Liga sowie in der Champions League mindestens einen Treffer erzielt – als Torwart!
Auf der Website des FC Bayern erzählt Butt, wie es dazu kam, dass er auserkoren wurde, Strafstöße zu versenken:
Damals in Oldenburg habe ich im Training angefangen, Elfmeter zu schießen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie der Schütze denkt, wenn er vor dem Torwart steht. In einem Spiel bekamen wir dann einen Elfer zugesprochen, eine Woche zuvor hatte ein Mitspieler verschossen – und dann haben mich mehrere Spieler zum Schießen nach vorne gerufen.
Sechsundzwanzig Elfmeter verwandelte Butt allein in der deutschen Eliteklasse. An einen dürfte er sich dabei allerdings nicht ganz so gerne erinnern: Am 17. April 2004 erzielte der heute 34-Jährige für Bayer Leverkusen im Spiel bei Schalke 04 nach 75 Minuten das 3:1 für seine Mannschaft – die Vorentscheidung. Butt ließ sich ausgiebig feiern und lief in eher gemächlichem Tempo zu seinem Gehäuse zurück. Kurz bevor er dort ankam, segelte der Ball über ihn hinweg in seinen Kasten. Mike Hanke hatte ihn schlichtweg düpiert und kann sich noch heute ein Grinsen nicht verkneifen:
Schiedsrichter Jörg Keßler hatte die Pfeife schon im Mund, und als er das Spiel wieder freigab, stand Butt noch immer mit dem Rücken zu mir und dem Spielgeschehen. Meine Augen hatten ihn die ganze Zeit verfolgt, und als er dann nach wie vor damit beschäftigt war, die Hände zu Fäusten zu ballen und mit dem Gästeblock den sicher geglaubten Sieg zu feiern, schien tatsächlich etwas Verrücktes möglich. […] Ich guckte: Butt war immer noch nicht in seinem Kasten, es musste jetzt ganz schnell gehen. Das waren Sekundenbruchteile, also habe ich einfach abgezogen und den Ball super getroffen. […] Der Rest war banges Warten im Mittelkreis. Der Ball kam im Fünfmeterraum noch einmal auf und … und … ging rein!
