Borussenfront 2.0

von Mark P. Haverkamp

Durch einen Hinweis im Schwatz-Gelb-Forum komme ich auf ein Thema, das ich hier schon seit einiger Zeit ansprechen will: Die Überschneidungen von nazistischer und aktiver Fußballszene im Allgemeinen und die Autonomen Nationalisten auf der Südtribüne im Besonderen.

Der obige Hinweis bezieht sich auf das Buch “Angriff von Rechtsaußen. Wie Neonazis den Fußball mißbrauchen” von Ronny Blaschke. Lesung und Diskussion mit ihm gibt es übermorgen in Göttingen.

Ich habe das Buch noch nicht gelesen, kenne nur ein Interview mit ihm: “Sie werden von vielen toleriert” (konkret 08/2011). Darin sagt er eben, daß die Autonomen Nationalisten regelmäßig auf der Südtribüne stehen. Zwar fielen sie zahlenmäßig freilich nicht weiter ins Gewicht, aber sie würden von vielen toleriert.

Inwiefern das stimmt, kann ich leider nicht beurteilen. Die Südtribüne ist nun mal riesig. Und ich sitze im Westfalenstadion ohnehin meist auf der West oder Ost. Daß die AN wirklich Teil der aktiven Fanszene sein soll, kann ich nicht recht glauben. Andererseits war auch die “Borussenfront, als es sie noch gab, nicht gerade klein. Aber ich würde mich freuen, wenn in der besagten aktiven Fanszene das Thema häufiger angesprochen würde, um eben jene Toleranz abzustellen. Die AN verschwinden nämlich nicht von alleine von der Tribüne.

Ja, ich weiß, das Thema ist am Tag eines so wichtigen Spiels doof, wo wir doch  immernoch damit beschäftigt sind, über die Gewalt in den Stadien zu reden. Nein, ganz grundsätzlich ist das Thema eben sehr wichtig, und gemessen an seiner Relevanz lese ich viel zu wenig darüber.

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