Nach dem Dopingskandal ist vor dem Mobbing: Der russische Biathlet Maxim Tschudow sprach in einem Interview darüber, wie das restliche russische Biathlon-Team bei der WM behandelt wird. Und über die schwedische Angst vor Morddrohungen.

Maxim Tschudow, nach der umstrittenen Jury-Entscheidung im Verfolgungsrennen Silbermedaillengewinner, bat im Gespräch mit der Tageszeitung “Dagbladet” darum, dass die “Hexenjagd” endlich aufhören müsse.
Die verbliebenen russischen Team-Mitglieder würden regelrecht geschnitten, schilderte er. “Andere drehen sich weg, wenn wir kommen, man redet nicht mit uns, man begrüßt uns nicht einmal.” Dies gelte besonders für die Herrenmannschaft, obwohl von den drei ertappten Dopern zwei Frauen sind,
“Trotz allem sollten wir schon weiter Menschen sein können”, sagte Tschudow.

Besonders unschön sei es, dass fast ausschließlich hinter dem Rücken der russischen Atleten geredet werde. “Ich möchte allen nur Eines sagen: Hört auf damit. Wenn Ihr etwas zu sagen habt, dann sagt es uns einfach direkt ins Gesicht.” Vielleicht hätte die russischen Mannschaft geschlossen von der WM abreisen sollen, fügte Tschudow hinzu, das ändere aber nichts daran, dass die anderen Sportkollegen “einfach nur ehrlich” zu ihm und seinen Teamkameraden sein sollten.

Wolfgang Pichler, Trainer des schwedischen Biathlon-Teams, hatte nach Bekanntwerden der positiven Dopingergebnisse ein WM-Teilnahme-Verbot für alle russischen Biathleten gefordert.
Russische Fans reagierten – angeblich – mit Morddrohungen. Tschudow sagte dazu, dies seien “sehr schwierige Nachrichten für uns alle.”
Der schwedische Trainer sei allerdings ein erwachsener Mann, der ganz genau wisse, was er tue. ” Was uns betrifft, so werden wir alles tun, damit sich das schwedische Team bei Rennen in Russland sicher fühlen kann. Was wir dagegen alle nicht brauchen, sind Gerüchte und Tratsch.”

Kommentare

1 Kommentar zu “Biathlon-WM: Doping, Mobbing, Drohungen”

  1. Anonymous am 03.30.09 10:31

    bnbnbn

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