“Be|schwer|de|füh|rer, der (Rechtsw.): jmd., der →Beschwerde führt.” aus: Duden
…was für ein Wort!
Auf den Fußballplätzen der Welt wird viel und schön und leidenschaftlich gespielt, leider auch reichlich schau-

Das ist uns allen nicht neu, Spieler die theatralisch wahlweise abheben, zu Boden sinken oder mit dem dargestellten Impuls eines grösseren ballistischen Einschlages fliegen, stürzen und doch wiederauferstehen.
Leider hört man von ihnen selten so kluge Sätze wie:
“Ach laßt mich doch einfach liegen, ohne mich kommt Ihr schneller voran”, während sie noch aus eigener Kraft zur Seitenlinie krauchen.

Nein! Sie liegen rum! Im Weg!

Nach einem Autounfall im Strassenverkehr ist das erste, was einen die eintreffenden Polizisten fragen, wenn man die blechernen Lieblinge mit dem Kratzer an der Stosstange wegen ohne professionelle Hilfe unklärbarer Schuldfrage, mitten auf der Kreuzung oder auch sonstwo hat stehen lassen:
“Warum steht das Zeug noch im Weg rum?”
Gut, auf dem Platz liegt es rum und beschwert sich, denn was sich dort anschliesst ist gewöhnlich Schmierentheater unterster Kategorie.
Da wird knallchargengleich Entrüstung, Empörung, Schmerz oder bodenlose Verzweifelung ob der Ungerechtigkeit auf dieser Welt dargestellt, beschwert, lamentiert oder auch einfach mal gemäkelt.

Die Spieler bilden je nach Naturell Diskussionsgruppen oder Moshpits.

Der Kommentator heuchelt Verständnis für den Schiedsrichter und die Schwierigkeit der Entscheidung ohne Videobeweis.
“Das ist aber auch schwer ohne Wiederholung, .. obwohl…das schon deutliche 20 cm waren … und ich das ja gleich vermutet hatte…”
In Länderspielen lässt sich dagegen das ausgeprochen unschöne Phänomen bewundern, daß grobe Unsportlichkeiten plötzlich salonfähig sind.
“Probieren kannmansjamal…” oder “Schlitzohr” sind dann keine unüblichen Dinge mehr, die über peinliche Schwalben und deren Darsteller durch den Conférencier kommuniziert werden.

Dies soll Thema dieser Serie sein.

Natürlich incl. Rückblick auf die Klassiker des Genres, wie z.b. “Carlos Valderama ruht sich aus” oder “Norbert Meier trifft Albert Streit”.

Nach kurzer und leidenschaftsloser Diskussion wurde übrigens in der Redaktion abgelehnt, diese Messe zum Erschliessen neuer Leserschichten auch auf Latein zu lesen.

Dadurch wirds auch irgendwie nicht schöner…!

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