Baseball wird in Europa normalerweise als typische amerikanische Sportart wahrgenommen – ein historischer Tagebuch-Fund in einem Gartenhäuschen beweist nun aber, dass es wohl zuerst in Großbritannien gespielt wurde.
Und zwar schon 1755, mehr als 20 Jahre vor der US-Unabhängigkeits-Erklärung.

William Bray (1736-1832), ein umfassend gebildeter, sowohl literarisch wie historisch interessierter Landadliger, hatte praktisch sein gesamtes Leben lang Tagebuch geführt. Die meisten Bände hatten die Jahrhunderte hinweg sorgsam archiviert überdauert, nun allerdings gelang dem History Center in Surrey, wo Bray lebte, im letzten Jahr ein unerwarteter Fund: In einem Gartenhaus wurde ein Tagebuch entdeckt, dass Bray als Teenager von 1754 bis 1755 geführt hatte.
Der damals 18-Jährige berichtete über verschiedene sportliche Aktivitäten wie ein Cricketspiel am Ostermontag des Jahres 1755 und eben auch davon, dass Männer und Frauen gemeinsam Baseball spielten.
Julian Pooley vom Surrey History Center sagte in einem Interview, die Bray´schen Notizen bewiesen, dass Baseball in der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht nur bekannt, sondern ein in bestimmten Gesellschaftsschichten durchaus gängiges Spiel gewesen sei.

In den USA nimmt man die britische Baseball-Enthüllung gelassen.Kevin Sullivan, London-Korrespondent der Washington Post und bekennender Fan der Boston Red Sox, sagte, es sei gute amerikanische Tradition, “Dinge, die anderswo erfunden wurden, zu nehmen und zu verbessern. Wir waren uns immer darüber im Klaren, dass Baseball ein sich entwickelt habendes Spiel ist, und eben nicht, wie Basketball, eine Neuerfindung.”

Kommentare

Comments are closed.

blogoscoop