Das Buch-Genre “Prominente turnen vor” hat Zuwachs erhalten – und gar nicht mal schlechten…

Eine Weile lang war der Fitness-Sektor der natürliche Zufluchtsort für diejenigen unter der C- bis Z-Prominenz, die sich nun wirklich keinerlei Illusionen mehr über den weiteren Verlauf ihrer Karriere hingaben. Damals, als Retro-Shows als natürlicher Aufenthalsort für Has-Beens noch nicht erfunden worden waren, und auch der australische Dschungel noch weitgehend seine Ruhe hatte, verging kaum je ein Monat, ohne dass nicht ein neues Video oder Buch irgendeiner äußerst ehemaligen Berühmtheit vorgestellt wurde. Versprochen wurden – bei sozusagen regelmäßiger Anwendung – grob: ewige Jugend, Wespentaille und völlige Faltenfreiheit, sowie Glück, Geld und gute Laune.

Nachdem das sportliche Meisterwerk bis hinunter zum Herzogenrather Kreisboten einmal medial umfassend durchgelobt worden war, setzte dann jedoch plötzlich Ernüchterung ein.
Irgendwer Kompetentes hatte die Übungen einmal nachgeturnt und festgestellt, dass sie in weiten Teilen gesundheitssschädlich waren. Es folgten, in dieser Reihenfolge, eine Erklärung des vollkommen zerknirschten Promis – und das nächste heilsversprechende Werk eines ehemaligen Models o.ä..

Was das alles mit “kick ass – das alternative workout” von Franka Potente und Karsten Schellenberg zu tun hat?
Na nix.
Die Übungen sind durchdacht und erfüllen ihren Zweck, die Anleitungen leicht verständlich, die Fotos hübsch und die Zeichnungen erkennbar.
Und dazu gibt es ein Poster mit den wichtigsten Dingsen, denn natürlich hat es in der Geschichte der Fitness noch niemand geschafft, ernsthaft herumzuturnen und dabei ein Buch in der Hand zu halten.
Dass im zum Glück äußerst überschaubaren Ernährungs-Ratgeber-Teil noch der fragwürdigen Trennkost gehuldigt wird – geschenkt. Denn niemand, der sie noch alle beisammen hat, würde auf die Idee kommen, nach einem Sportbuch zu kochen.
In diesem Fall: einem ziemlich guten.

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