Olympia

Nov

8

Schwedischer Ringer bezeichnet Verband als Hitler

von Elke Wittich

Ara Abrahamian wurde bei den Olympischen Spielen in Peking weltberühmt. Allerdings weniger aufgrund seiner sportlichen Leistungen, sondern viel mehr wegen seines Protests während der Siegerehrung. Der Ringer hatte sich ungerecht behandelt gefühlt und seine Medaille während der Zeremonie wütend weggeworfen.
Nun wurden Ringer und Verband zu harten Strafen verurteilt – Abrahamian konterte umgehend mit einem Hitler-Vergleich.

Zwei Jahre Sperre für Abrahamian und den schwedischen Verbandstrainer Leo Mylläri, dazu darf der schwedische Ringer-Verband zwei Jahre lang keine internationalen Turniere ausrichten. Dieses Urteil verkündete jetzt der internationale Ringerverband FILA.

“Das ist Irrsinn, mir fehlen die Worte. Die sind ja im Grunde wie Hitler, ich weiß wirklich nicht, wie man die sonst bezeichnen könnte”, sagte Abrahamian gegenüber einer schwedischen Boulevardzeitung.

FILA-Präsident Raphael Martinetti hatte in einem Kommentar erklärt, dass das “skandalöse Benehmen” nicht nur des Athleten, sondern des gesamten schwedischen Verbandes zu der Strafe gefährt habe. “Die Schweden wurden bestraft, weil sie einen eklatanten Mangel an Olympischem Geist zeigten”, sagte Martinetti.

Abrahamian war bereits am Tag nach der Aufsehen erregenden Siegerehrung vom IOC die Medaille aberkannt worden. Dazu wurde ihm die Akkreditierung entzogen, so dass er auf der Stelle aus dem Olympischen Dorf ausziehen musste.

Der Ringerverband FILA startete daraufhin eine eigene Untersuchung des Vorfalls, die nun mit dem Ausschluss von Abrahamian und Trainer Mylläri endete. Der Coach sei an der Eskalation mit schuldig, weil er seinen Schützling nicht beruhigt habe. Außerdem habe man entgegen der schwedischen Anschuldigungen keinen Schiedsrichterfehler feststellen können, die Referees hätten in voller Übereinstimmung mit den Regeln gehandelt.

Abrahamian und der schwedische Verband haben nun Klage vor dem Internationalen Sportgerichtshof, CAS, eingelegt

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