Jun
30
Wie hatte es Wiglaf Droste vor zwei Jahren, nach der Halbfinalniederlage der Deutschen bei der WM, noch so schön formuliert? „So angenehm leise wie am späten Abend des 4. Juli 2006 war es in Deutschland seit Wochen nicht gewesen. Kein hupiger Autokorso nervte, kein Geschrei, und die erigierten Schwarzrotgoldfahnen, peinlicher Potenzersatz für schlappe deutsche Männer, hingen wieder wie die Penisse ihrer Herren.“ Drostes Dank galt damals Alessandro del Piero, dem Schützen des alles entscheidenden 2:0 für Italien. Und mein Dank gilt nun Fernando Torres, der dem weder politisch noch ästhetisch zu verantwortenden schwarz-rot-gelben Taumel fürs Erste ein Ende setzte (auch wenn es heute vor allem in der Hauptstadt noch letzte Zuckungen gab).